Gran Turismo Sport - Test

Eine neue Gran-Turismo-Generation

Test Video olaf.bleich getestet auf PlayStation 4

Gewohnte Qualitäten auf der Strecke

Doch eines kann man „Gran Turismo Sport“ nicht absprechen: Sein starkes Gameplay und die gelungene Technik. Die Rennsimulation und ihre 17 Schauplätze sehen wirklich fantastisch aus und laufen obendrein in der Testversion auf der Playstation 4 Pro stabil bei 60 Bildern die Sekunde. Nur bei kleineren Online-Problemen geriet der Spielfluss minimalst ins Stocken. Ansonsten aber liefert Polyphony Digital technisch problemlos ab und begeistert mit detaillierten Fahrzeugmodellen, abwechslungsreichen Kursen und brillanten Lichteffekten. Untermalt wird das Geschehen nicht nur durch die ebenfalls sehr authentischen Motorensounds, sondern auch mit einem gelungenen Soundtrack.

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„Gran Turismo Sport“ spielt sich von Beginn an erstklassig – egal, ob mit Gamepad oder Lenkrad. Jeder Wagen fühlt sich anders an und besonders die Kurvenfahrten machen gute Laune. Denn die Gewichtsverteilung und damit die Balance der Boliden sind zu jedem Zeitpunkt spürbar. Dadurch könnt ihr schnell reagieren und euren Fahrstil anpassen. Auch das Geschwindigkeitsgefühl passt hervorragend zum Spielgeschehen. Einsteiger greifen zudem auf Fahrhilfen wie etwa eine Ideallinie oder Bremsassistenten zurück.

So toll sich „Gran Turismo Sport“ aber auch in der Praxis spielt, so geizt es doch mit einigen inzwischen etablierten Funktionen. Beispielsweise kommen Schadens- und Kollisionsmodell vergleichsweise kurz. Echten, physischen Schaden gibt es leider nicht und auch Karambolagen inszeniert Polyphony Digital sehr zurückhaltend. Ebenfalls enttäuschend: Zwar könnt ihr die Tageszeit im Vorfeld einstellen, Wettereffekte – wie etwa im beeindruckenden „Project Cars 2“ - existieren aber nicht. Auch die Gegner-KI bleibt eine Baustelle. Die Computer-Piloten fahren meist brav auf der Ideallinie und leisten sich selbst bei riskanten Manövern kaum Fehler. Das fällt besonders in den Herausforderungen auf, in denen euch „Gran Turismo Sport“ immer wieder für Karambolagen oder das Abkommen von der Strecke bestraft. Während die KI-Fahrer also brav ihre Runden ziehen, dürft ihr ihnen bloss nicht zu nahe kommen. Ansonsten setzt es womöglich die Disqualifikation.

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Auf der Haben-Seite präsentiert „Gran Turismo Sport“ zudem den Foto-Modus „Scapes“, einen umfangreichen Lack-Editor für eigene Kreationen und die VR-Tour für Playstation VR. Der Showroom enttäuscht zwar mit seiner festen Kamera, dafür machen die VR-Ausflüge auf die Strecke Spass. Zwar sind hier lediglich Einzelrennen möglich, doch für eine kurze Runde zwischendurch taugt der Spielmodus allemal.

Fazit

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„Gran Turismo Sport“ bricht eindeutig mit der Serientradition und hinterlässt insgesamt einen gemischten Eindruck. Auf der einen Seite überzeugt das Spielgefühl, sobald ihr auf der Strecke seid. Polyphony Digital bringt seine 160 Fahrzeuge problemlos an den Start und punktet mit tollem Handling, genialer Präsentation und grandiosem Fahrgefühl. Auch die Online-Optionen hören sich auf dem Papier klasse an und das Erfahrungssystem motiviert. Allerdings stören beispielsweise die fehlenden Wettereffekte, die insgesamt zu uninspirierten Solo-Inhalte und das oberflächliche Kollisionsmodell. „Gran Turismo Sport“ wird somit GT-Puristen nur bedingt gefallen, wer aber sein Heil langfristig in Online-Rennen sucht, der dürfte hier fündig und glücklich werden.

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