Gran Turismo Sport - Vorschau

Hands-On: Mit dem Bugatti Vision GT über den Nürburgring

Vorschau Benjamin Kratsch

Ein Tag mit „Gran Turismo Sport“: Wir haben intensiv Probe gespielt und nicht nur den brandneuen Bugatti Vision GT über den Nürburgring geprügelt. Ausserdem im Fokus: Warum es ein Schadensmodell gibt, Kazunori Yamauchi aber kein grosser Fan von realistischem Ausfällen wichtiger Elemente ist und wie sich die FIA-E-Sports-Weltmeisterschaft strukturiert. „Gran Turismo Sport“ im Preview.

Der Bugatti Vision Gran Turismo repräsentiert wie kaum ein anderes Auto, was Chefdesigner, Rennfahrer und Lebende Legende Kazunori Yamauchi mit „Gran Turismo Sport“ bewirken will. Denn Auto und Spiel sind eine Liebeserklärung an die Vergangenheit und die Zukunft. In diesem Spiel wandelt ihr genauso durch ein virtuelles historisches Auto-Museum, wie ihr mit einer Art Hightech-Version von Photoshop jedes Fahrzeug eurer Träume in wunderschönen Kulissen platzieren und fotografieren könnt – das „Scapes“ genannte Tool sorgt dabei automatisch für die perfekten Reflektionen, indem es die Beleuchtungsdaten aus 1000 Fotos in 4k analysiert. Und der Bugatti Vision Gran Turismo lässt eine alte Legende im Sci-Fi-Look wieder aufleben. In den 30er-Jahren fuhr der Bugatti Typ 35 mit über 2000 Siegen alles in Grund und Boden, war aber der letzte Rennwagen der berühmten italienisch-französischen Manufaktur (die Marke wurde von einem Franzosen erfunden, aber von einem Italiener weitergeführt). Der Bugatti VGT ist ein Stück Ingenieurskunst der berühmten Vision-Reihe, also Autos, die in erster Linie für Sony, Yamauchi und als Showcase für die grossen Messen dieser Welt designt werden, für die IAA und den Genfer Automobil-Salon. Supersportler und Konzeptfahrzeuge, bei denen Designer, Aerodynamiker und Tuner ihre kühnsten Träume wahrwerden lassen.

Das spacige Interieur, die Mittelfine und die zusammengekniffenen Augen mit den vier böse funkelnden LED-Scheinwerfern sind Bugatti-Fans gewohnt, das Design eines extrem flachen, windschnittig gebauten Rennautos weniger. Es ist ein Traum aus Karbon, gebaut um zu zeigen, was technisch möglich ist. Allerdings wieder mal vorerst nur virtuell, genau wie damals beim Mercedes Vision Gran Turismo rollen wir auf dem ersten Hands-On-Event zu „GT: Sport“ mit dem Bugatti nur auf die virtuelle Startlinie. Kühn lassen wir vorher schon mal den Motor aufheulen, die 1650 PS wollen schliesslich zeigen, wie schön sie schreien können. Das dürfte aber gerne lauter und fauchiger klingen. Polyphony arbeitet zwar jetzt mit individuell aufgenommenen Motorsounds, die klingen in der aktuellen Abmischung aber immer noch mehr wie Baby-Tiger, denn Könige der Rennstrecke. Der Sound wird aktuell noch optimiert, diesem grössten der Kritikpunkte an der Reihe muss sich Polyphony stellen und sollte am Besten Experten vom alten „Driveclub“-Team dafür anheuern – das Knowhow hat Sony ja eigentlich bereits inHouse. Dafür steuert es sich gut, richtig und realistisch. „GT Sport“ wird wieder ein Spiel für Profis und für Grandseigneure der Serie. Wer alle Fahrhilfen ausstellt, der bekommt eine Hardcore-Simulation geliefert, die selbst den kleinsten Fehler mit Platzverlust bestraft. Ihr müsst euch schön zügeln, um die Grüne Hölle zu meistern.

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