Greedfall - Test / Review

Auf zu neuen Ufern

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox One

Technisch erstaunlich gut, wenn auch nicht perfekt

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Als Projekt eines eher kleineren Studios ist "GreedFall" für ein Rollenspiel eher kompakt. Das heisst zwar immer noch, dass ihr gut 40 bis 50 Stunden in die Story stecken könnt, ihr werdet aber nicht mehrere hundert Stunden brauchen. Das niedrigere Budget zeigt sich auch stellenweise an der technischen Umsetzung. Der Titel sieht zwar gut aus, doch liegt das mehr am guten Design der Welt und ihrer Bewohner, als an der Technik. Insbesondere die Gesichtsanimationen können nicht mit anderen Spielen mithalten, und auch in der Landschaft kommt es immer mal wieder vor, dass Texturen verzögert geladen werden. Dem Spielspass steht das jedoch nicht im Weg. Mehr ins Gewicht fallen da die seltenen Übersetzungsfehler, die hin und wieder zu sehr humoristischen Dialogen führen. Einige Spielsysteme, insbesondere das Verkleiden, sind zudem nicht so durchdacht, wie sie hätten sein können. So reicht es, wenn wir uns als Diener verkleiden sollen, unsere Brustrüstung auszuwechseln. Niemandem fällt auf, dass der neue Diener bis an die Zähne bewaffnet ist und ausser seinem Wams eine Kettenrüstung trägt. Es gibt also auch noch wenige Dinge, die bei einem nächsten Spiel aus dem Hause Spiders verbessert werden könnten - oder direkt via Patch. Alles in allem bietet "GreedFall" jedoch eine technisch gute, wenn auch nicht perfekt umgesetzte Spielwelt und Grafik.

Fazit

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"GreedFall" ist ein absoluter Geheimtipp für RPG-Fans. Die Welt ist voller interessanter Konflikte sowie Charaktere, und der Fokus auf die Politik ist erfrischend für das Genre. Ihr seid nicht der Auserwählte und müsst nicht die Welt retten, trotzdem haben eure Entscheidungen teils weitreichende Konsequenzen. "GreedFall" ist ein kompaktes, storygetriebenes Spiel, das für mich einen Platz neben Legenden wie "The Witcher", "Mass Effect" und "Dragon Age: Origins" verdient hat. Die einzige Schwäche ist die mangelnde Vielfalt im Kampf mit lediglich fünf verschiedenen Waffentypen. Das ist jedoch bei der Grösse des Studios und dem Budget durchaus verständlich.

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