Marvel's Guardians of the Galaxy - Test

Chaos-Action mit fantastischem Humor

Test Video Benjamin Braun getestet auf Xbox Series X/S

Koop-Feeling und Chaos

Wie bereits gesagt, steuert ihr in "GotG" ausschliesslich Peter Quill direkt. Ohne die Unterstützung von Gamora, Drax, Rocket und Groot wärt ihr allerdings nicht erst in den Kämpfen aufgeschmissen. An bestimmten Stellen befehlt ihr euren Begleitern den Einsatz ihrer Fähigkeiten. Muskelpaket Drax platziert etwa schwere, quaderförmige Objekte, um darüber eine höher gelegene Kante erreichen zu können. Gamora wiederum zerschneidet auf euren Befehl hin Halteseile bestimmter Objekte oder nutzt ihr Schwert wie ein Bergsteiger einen Kletterhaken, damit ihr mit ihrer Hilfe selbst steile Wände erklimmen könnt. Groot wiederum kann an manchen Punkten seine Wurzeln zur improvisierten Brücke spriessen lassen, während Rocket Felswände sprengt, Terminals verschlossener Tore überbrückt oder durch für alle anderen zu enge Gänge schlüpft. Diese Rätsel beim Exploring sind nicht schwierig, zumal die Charaktere ziemlich schnell Tipps geben, was zum Weiterkommen notwendig ist. Aber schon allein das macht die Wächter zum Team, das eben nur gemeinsam bestehen kann. Für Abwechslung sorgt unter anderem auch ein Minispiel, für das ihr Peters Visor aktiviert (benötigt ihr stellenweise obendrein mal, um Umgebungsobjekte zu analysieren) und dann so ähnlich wie in "Watch Dogs" Knotenpunkte umschaltet, um den Energiestrom etwa an ein Tor umzuleiten. Das kommt immer wieder auch im optionalen Bereich zum Tragen, da ihr zunächst dabei eine andere Tür aktiviert, hinter der ihr spezielle Sammelobjekte findet, auf die ihr eure Teammitglieder später ansprechen könnt. Alternative Kostüme für jeden Wächter können ebenfalls erlangt werden.

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Die Nutzung der Fähigkeiten der Guardians ist auch in den Kämpfen zentral, da ihr ohne Peters Befehle kaum Erfolg haben werdet. Groot hält zum Beispiel mit seinen Wurzeln sogar grössere Feindgruppen zeitweise am Boden fest, während Rocket eine Bombe zündet. Drax geht wiederum in den Nahkampf und bringt dabei nicht zuletzt auch Gegner ins Taumeln, was sie leichter angreifbar macht. Die Kombination der jeweils vier Fähigkeiten der Charaktere ist ebenfalls wichtig. Ihr schaltet sie grösstenteils über fürs gesamte Team erworbene Skill-Punkte frei, müsst also euch zunächst entscheiden, auf welche Helden ihr sie verteilen wollt. Das gilt ebenso für die Grundfähigkeiten von Peter, also etwa ein dauerhaftes Schweben mit den Jetstiefeln auf dem Schlachtfeld. Nur für Peters respektive dessen Blaster könnt ihr wiederum Ressourcen in den Levels sammeln und sie an Werkbänken in verschiedene Vorteile umwandeln, darunter eine erhöhte Menge an Trefferpunkten oder auch ein Ansaugen der von Gegnern fallen gelassenen Heil-Items (die im Prinzip so funktionieren wie die Blutkugeln in "Diablo III") aus grösserer Distanz. Bestimmte Vorteile erlangt ihr für ihn wiederum automatisch im Rahmen der Story. So dürft ihr mit dessen Blastern auch Eis oder Blitze verschiessen, um einzelne Gegner einzufrieren oder mehrere, nahe beieinanderstehende Feinde mit Elektrizität zu lähmen und dabei vorhandene Schutzschilde zu zerstören.

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Friert ihr etwa erst einen Gegner ein und lasst Gamora dann einen Schwerthieb ausführen, ist die Schadenswirkung wesentlich drastischer. Bei bestimmten Feindtypen, die Blitzdrohnen starten oder sich mit einem undurchdringlichen Körperschild schützen, könnt ihr deren dafür notwendige Maschine mithilfe von Drax zerstören. Hinzu kommen meist lediglich mit bestimmten Guardians nutzbare Umgebungsobjekte wie etwa explosive Fässer, die nur Drax werfen kann, oder an Seilen aufgehängte Kisten, die Gamora abschneidet und auf die Feinde stürzen lässt. Das klingt alles recht spektakulär und vielfältig, zumal ihr bei einer ausreichend ausgeladenen Teamleiste ein Special starten könnt, mit dem die Cooldown-Zeiten der Fähigkeiten drastisch reduziert werden. In der Praxis hatten wir allerdings nur in Ansätzen das Gefühl, das alles wirklich zu kontrollieren. Es funktioniert und sieht meist ziemlich spektakulär aus. Aber am Ende macht man einfach, und es läuft. Man hat aber selten das Gefühl, alles richtig zu machen, obwohl die meisten Gamer auf dem mittleren der drei Schwierigkeitsstufen (es gibt einen vierten, bei dem ihr deutlich mehr individuell einstellen könnt) wohl höchst selten oder gar nicht sterben werden. Am ehesten kann das noch bei einzelnen QTE-Sequenzen geschehen, wenn man das Timing fürs Festklammern verpennt. Spass hatten wir, aber übersichtlich und in einem Masse beherrschbar wie in einem "Assassin's Creed Valhalla" oder "Uncharted 4" ist die Action nie, womit dieser Bereich den grössten Schwachpunkt bildet.

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