Halo Infinite: Multiplayer - Vorschau / Preview

Auf Tuchfühlung mit der "Technical Preview"

Vorschau Video Sönke Siemens

Zwischen dem 29. Juli und 2. August 2021 luden 343 Industries und Microsoft im Rahmen einer sogenannten "Technical Preview" zu einer ersten Multiplayer-Runde in "Halo Infinite". Wir haben für euch teilgenommen und den Bot-Slayer-Modus ausführlich angespielt, mehr als ein Dutzend Waffen ausprobiert und einen Blick auf den Battle-Pass, die Charakter-Anpassungsmöglichkeiten sowie die KI geworfen. So viel vorweg: Speziell letztere hat uns wirklich überrascht.

Eigentlich hätte "Halo Infinite" ja bereits am 10. November 2020 - und damit pünktlich zum Launch der Xbox Series X/S - erscheinen sollen. Doch Corona-bedingt wurde daraus bekanntlich nichts. Seit dem 8. Dezember 2020 wissen wir: "Halo Infinite" soll Ende 2021 erscheinen und dabei andere Wege gehen als bisherige Ableger. Einer davon ist die Tatsache, dass Spieler nur noch für die Kampagne zahlen müssen, nicht aber für den Multiplayer-Modus, den die Entwickler erstmals in Free-2-Play-Form anbieten. Wie sich letztgenannter anfühlt, konnten wir nun erstmals im Rahmen einer "Technical Preview" herausfinden. Es handelte sich also nicht um eine klassische Betaversion, sondern vielmehr um einen sehr fokussierten Blick auf einige ganz bestimmte Elemente des Mehrspieler-Erlebnisses.

Den Anfang machte der 4-vs.-4-Spielmodus "Bot Slayer". Wie der Name schon andeutet, treten darin vier menschliche Spieler gegen vier KI-gesteuerte Bots an. Wer nun allerdings dachte, das wäre - wie bei vielen anderen Multiplayer-Shootern - die perfekte Formel für Langeweile, wurde schnell eines Besseren belehrt. Denn schon auf der zweiten Bot-Schwierigkeitsstufe ODST machten die KI-Krieger richtig Druck.

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Bei Sichtkontakt auf grössere Distanz etwa nahmen uns die Gegner sofort unter Beschuss, während sie gleichzeitig versuchten, in die Nähe unserer Position zu gelangen. Wer sie nicht davon abhalten konnte, wurde in der Regel direkt mit sehr präzise geschleuderten Granaten eingedeckt. Dies galt auch dann, wenn wir uns nur kurz hinter einer Ecke versteckten, um unseren in Mitleidenschaft gezogenen Energieschild wiederaufzuladen. Nicht selten rückten die Bots zudem gezielt im Team vor, begannen, einzelne Spieler einzukreisen bzw. zu flankieren, kraxelten Vorsprünge empor und machten Gebrauch von ihrer Nahkampfattacke, wenn ihnen jemand zu nahe kam.

Fast noch spannender: Sobald ein Bot einen Gegner mit besonders mächtiger Power-Waffe - wie etwa dem Gravitationshammer - erledigt hatte, rannte er nicht einfach weiter, sondern schnappte sich die Spezialwaffe und griff auch damit an. Ziemlich cool! Und ein klarer Hinweis dafür, wie viel Zeit und Feintuning 343 Industries in das Verhalten der Bots gesteckt hat.

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Am letzten Tag der Testphase aktivierten die Entwickler schliesslich noch den höchsten Bot-Schwierigkeitsgrad: Spartan. Spätestens jetzt war zu beobachten, dass auch menschliche Spieler es zusehends vermieden, allein vorzustürmen und den Helden zu spielen. Ganz einfach aus dem Grund, da das Risiko, dabei draufzugehen, ziemlich hoch ausfiel.

Alles in allem hat uns die Stärke der Bot-KI in "Halo Infinite" wirklich positiv überrascht. Schon bei den ODST-Bots, speziell aber bei den Spartan-Bots hatten wir streckenweise wirklich das Gefühl, gegen aggressive menschliche Spieler anzutreten. Für die finale Version würden wir uns allerdings noch mehr Unberechenbarkeit wünschen. So kam es beispielsweise zu keiner Zeit vor, dass ein Bot sich sekundenlang an einem schummrigen Ort versteckte, nur um dann im richtigen Moment hinterhältig zuzuschlagen. Streckenweise hüpften die KI-Widersacher ausserdem an bestimmten Kartenpunkten auf und ab, ohne dass darin ein besonderer Sinn zu erkennen war. Das allerdings ist Meckern auf hohem Niveau, denn Fakt ist: Selten hat der Kampf gegen KI-Gegner so viel Spass gemacht und uns so auf Trab gehalten.

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