Der aus Paris stammende Entwickler Don't Nod hat in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen, dass ihm vor allem das Erzählen fesselnder, interaktiver Geschichten im Blut liegt. Zu den Highlights des Studios zählen dabei insbesondere das packende Coming-of-Age-Episoden-Adventure "Life is Strange", das aufwühlende (und komplett kostenlos erhältliche) "The Awesome Adventures of Captain Spirit", der Brüder-Roadtrip "Life is Strange 2" sowie das im eisigen Alaska angesiedelte "Tell Me Why".
Mit "Harmony: The Fall of Reverie" soll nun am 8. Juni 2023 das nächste grosse Projekt der Franzosen folgen - zunächst auf PC und Switch, am 22. Juni dann auch auf PS5 und Xbox Series X/S. Wir haben zwei Story-Akte bereits durchgespielt und schon nach den ersten Spielminuten nicht schlecht gestaunt. Denn anders als vorherige Adventures von Don't Nod handelt es sich hierbei streng genommen um eine Visual Novel mit einem sehr markanten Grafikstil und einem noch stärkeren Fokus auf sich verzweigende Handlungsstränge. Doch der Reihe nach ...
Dreh- und Angelpunkt der in der Zukunft angesiedelten Geschichte von "Harmony: The Fall of Reverie" ist die fiktive, im Mittelmeerraum gelegene Stadt Atina. Dank milliardenschwerer Investitionen einer Firma namens MK (MonoKonzern) gilt der Ort heute als technologischer Vorreiter im europäischen Raum. Moderne Wolkenkratzer ragen in der Innenstadt gen Himmel, agile Drohnen kümmern sich um Paketlieferungen, Kameras an jeder Ecke sollen den Einwohnern ein Gefühl von Sicherheit vermitteln, und die Smartphones der meisten Bürger sind hier zweifelsohne auf dem neuesten Stand der Technik. Kurz gesagt: Atina ist zum Inbegriff einer mediterranen Hightech-Metropole geworden. An ebendiesen Ort kehrt Protagonistin Polly zu Spielbeginn nach fünf Jahren erstmals wieder zurück, um nach ihrer verschollenen Mutter Ursula zu suchen.
Doch noch bevor sie die Tür ihres früheren Zuhauses öffnet, geschieht etwas Seltsames. Am Himmel erspäht Polly für einen Augenblick eine bläulich schimmernde, tänzelnde Lichterscheinung. Kaum das Gebäude und dann das Zimmer ihrer Mutter betreten, schon das nächste bizarre Erlebnis: Die blau leuchtende Halskette ihrer Mutter erhebt sich in die Luft, nähert sich Polly, schwebt dann zur mit Wasser gefüllten Badewanne und verschwindet urplötzlich darin. Fast schon hypnotisiert rennt Polly hinterher, taucht ebenfalls ein ins Wasser und findet sich kurz darauf an einem bizarren Ort namens Nexus wieder.
In den darauffolgenden Minuten wird klar: Polly ist in einer Art Parallelwelt namens Reverie gelandet, die von sechs uralten Wesen, den sogenannten Bestrebungen, bewohnt wird. Eine davon ist Seligkeit. Das quirlige, freundlich dreinblickende Mädchen mit einer Begeisterung für Gaming-Handhelds erklärt Polly, dass sie in dieser Dimension eigentlich den Namen Harmony trägt. Und dass sich Reverie in grosser Gefahr befindet. Genauer gesagt: von innen heraus zu kollabieren droht.