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Mandragora: Sidescroller-Action mit Geheimtipp-Potenzial

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Mandragora

Ob am aus dem Hongkonger 1980er-Jahre-Science-Fiction-Kultfilm "Roboforce"-Spruch "Schön wasserfest und knitterfest sind alle Frau'n aus Budapest" etwas dran ist, sei an dieser Stelle mal dahingestellt. Das Sidescroller-Action-RPG "Mandragora" des ungarischen Entwicklers Primal Game Studio hat es aber in jedem Fall in sich. Es versetzt euch in eine düstere Mittelalter-Fantasy-Welt, in der ihr Jagd auf eine fiese Hexe macht. Auf dem Weg dorthin müsst ihr euch mit 15 grossen Bossen und einer noch viel höheren Anzahl an Zwischenbossen wie Riesenratten und Wölfen messen. Ganze sechs mit höchst individuellen Kampfmoves und magischen Fertigkeiten ausstaffierte Klassen stehen euch im Spiel zur Verfügung, mit denen ihr im Nah- und Fernkampf, über Spezialfähigkeiten wie vergiftete Dolche und vielem mehr gegen Goblins, Spinnen oder auch menschliche Schwertkämpfer und Bogenschützen antretet. Bei der anfänglichen Klassenauswahl muss es allerdings nicht bleiben, denn im späteren Verlauf, genauer gesagt ab Charakterstufe 7, dürft ihr auch klassenfremde Skilltrees zuschalten und entsprechende Mischklassen erstellen, was euch eine riesige Freiheit bei der Gestaltung eures Helden gibt.

Schon die ersten Levels und Minibosse, die nur mit Geschicklichkeit, Ausdauer und der richtigen Herangehensweise gelegt werden können, machen Lust auf mehr. Bei der Rast an den bislang fair verteilten Speicherpunkten respawnen zwar alle Gegner, was entfernt an "Dark Souls" und Co erinnert. Genau dadurch ergibt sich im bis jetzt gespielten Abschnitt eine angemessene Herausforderung und eine Spielbalance, die einen kontinuierlichen Anstieg des Schwierigkeitsgrads verspricht. Sehr schön ist auch, dass es überall kleine Geheimnisse zu entdecken gibt, wobei oft auch weitere Platformer-Anteile beim Erreichen eines höher gelegenen Punktes zur Geltung kommen und es offenbar auch viele optionale Areale gibt, die mit Schatztruhen, Sammelobjekten und Bonusressourcen den Wert der Welterkundung betonen.

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Die Umgebungen sind künstlerisch darüber hinaus stark in Szene gesetzt und warten zwischen den Kämpfen auch mit optionalen Rätseln oder Zwischenstationen in Städten und anderen Siedlungen auf. Dort erfahrt ihr in Form von vollvertonten Dialogen mehr über den Hintergrund der kriegsverwirrten Welt, euren Auftrag und jene (vermeintliche?) Hexe, die ihr jagt. Ist sie wirklich der Gegner oder doch jemand anderes? Auch optionale Quests sind vorhanden, durch das sich "Mandragora" in angemessenem Ausmass weniger linear anfühlt, als es tatsächlich der Fall sein dürfte.

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Mandragora

Schwächen zeigt "Mandragora" beim Hands-on eigentlich nur in einem Bereich, und das in verschmerzbarem Rahmen. Denn einzelne Bestandteile, vor allem die Ausweichrolle, fühlen sich ein bisschen klobig an und bei Weitem nicht so flüssig wie das Gegenstück aus Ubisofts "Prince of Persia: The Lost Crown". Das ist allerdings wahrlich Meckern auf hohem Niveau, zumal die Budgets der beiden Titel vermutlich sehr weit auseinanderliegen. Potenzial für Verbesserungen wäre aber gerade in diesem Punkt in jedem Fall vorhanden. Dass das Kampfsystem für jede Klasse mit der Zeit vielfältiger wird, egal ob nun als Nahkämpfer, Magier oder anderes, daran haben wir allerdings wenig Zweifel. Wir sind uns jetzt schon quasi sicher, dass die späteren Verbesserungen, inklusive Klassenkombinationen, das genannte Manko und ein paar weniger bedeutende Schwächen auf längere Sicht noch ausgeglichen werden können. Es sieht vielleicht nicht nach einem aussergewöhnlichen Sidescroller-Actionspiel aus, aber in jedem Fall nach einem, das nicht von der Stange kommt und vor allem im Kern weit mehr richtig als falsch macht. "Mandragora" hat jedenfalls das Potenzial zum Pflichtkauf für Genre-Fans, und das will im übersättigten Markt nun wirklich etwas heissen.

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