Hidden Agenda - Test-Special

Doppelte Ratestunde mit Freunden (Teil 2): ... Leiche zum Mitnehmen

Test Video Alain Jollat getestet auf PlayStation 4

Fazit

Dieses Spiel angemessen zu bewerten ist schwierig. Der Film per se ist durchaus spannend und in unseren Testrunden ist das eine oder andere Mal jemand zusammengezuckt. Die Synchronisierung lässt sich hören - auch die Animationen und die musikalische Untermalung sind gut.

Was aber leider absolut nicht funktioniert, das ist der kompetitive Spielmodus mit den namensgebenden Hidden Agendas. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie das Spiel auf diese Art und Weise durch die Qualitätskontrolle gekommen ist. Beispielsweise sollte ein Spieler verhindern, dass sich zwei Figuren näherkommen. Zum Zeitpunkt, zu dem er die Agenda erhalten hat, konnte er noch gar nicht abschätzen, wie er dies verhindern kann und welche Entscheidungen er herbeiführen kann. Alle Spieler wurden bereits nach zwei Entscheidungen zur Abstimmung aufgerufen - das Vermuten verkam so zu einem reinen Glücksspiel.

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Wir haben uns dann gefragt, was zum Geier wir falsch machen - und glauben, dass das Spiel von uns erwartet, dass wir jede Entscheidung ausführlich diskutieren, bevor wir abstimmen. So genau wird dies nämlich nicht erklärt… Aber wir dachten uns, es könne nur so sein, dass jemand vielleicht aus Versehen etwas durchblicken lässt. Auf die Art jedoch verkommt “Hidden Agenda” zur abendfüllenden Diskussionsrunde, das einen aus der Immersion reisst.

Im Kern ist “Hidden Agenda” ein unterhaltsamer, spannender interaktiver Film. Im kooperativen Modus oder als Einzelspielererlebnis ist dieses Spiel wirklich gelungen und ein Erlebnis, dass wir Gamer nich allzu oft zu Gesicht bekommen. Aber der kompetitive Spielmechanismus mit den Geheimaufträgen ist bei uns durchgefallen. Zumal ja nicht einmal der Empfänger des Auftrags so recht den Durchblick hat, wie er die Geschichte weiterbringen muss, damit er auch erfolgreich sein kann - nota bene, ohne enttarnt zu werden. Meist lief es darauf hinaus, dass jener Spieler im entscheidenden Moment das Stimmrecht via Joker-Karte an sich riss und die Punkte einheimste - ausser jemand hatte mit viel Glück gegen ihn gestimmt.

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Ob wir nun die Idee dahinter falsch verstanden haben oder die Idee blöd ist, ist einerlei: Entweder macht das Spiel einen schlechten Job, sie zu vermitteln oder die Designer hätten sich besser bei Brettspielen wie “Winter der Toten” inspirieren lassen - denn dort funktionieren die Geheimaufträge wesentlich passender.

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