High On Life - Vorschau / Preview

Wenn "Rick and Morty" ein Shooter wäre

Vorschau Video olaf.bleich

Gut, aber mit Luft nach oben!

Okay, wir wissen jetzt, dass "High On Life" ein ungemein witziges Spiel ist. Aber wie ist eigentlich das Gameplay? "Solide" trifft es wohl am besten. Im Verlauf der Preview-Version lösten wir kleinere Rätsel, indem wir beispielsweise mit der Zweitfunktion der Pistole Plattformen umklappten. Praktischerweise richtet dieser Feuermodus auch Flächenschaden an und ist somit gegen grössere Gegnergruppen ausgezeichnet einsetzbar.

Screenshot

Knifey auf der anderen Seite erlaubt uns lautlose Attacken in den Rücken und damit das schnelle Beseitigen von Feinden. In der direkten Konfrontation können wir das Messer ebenfalls einsetzen. In der Demoversion wiederholten sich allerdings die Animationen für die Messerattacken ständig. Wir hoffen, dass Squanch Games da noch einige weitere Bewegungsabläufe integrieren wird. Knifey erweitert auch unser Bewegungsrepertoire. An Ankerpunkten können wir uns mit ihm wie mit einem Enterhaken hochziehen. So hangeln wir uns geschwind über Plattformen oder schwingen von einem Punkt zum nächsten über Abgründe.

Die Kämpfe mit "normalen" Feinden fallen dagegen durchwachsen aus. Viel Taktik oder Können ist bei den anstürmenden Horden nicht gefragt, vielmehr ballern wir uns fix durch eine Übermacht. Störend fällt vor allem das geringe Treffer-Feedback auf, und so fühlen sich die Schüsse insgesamt zu sanft und wenig wuchtig an. Auch der abschliessende Bosskampf mit 9-Torg hätte opulenter ausfallen dürfen.

Erst wird geballert, dann dreht die Gute durch und taucht in die umliegende Säure ab. Daraufhin zerstört sie Teile der Plattform, auf der wir stehen, sodass wir uns mit Knifey immer wieder in Rettung bringen müssen. Für unseren Geschmack hätte diese Sequenz noch weitaus origineller und wilder ausfallen dürfen. So fühlte es sich leider wie ein 08/15-Bosskampf an. Insgesamt hoffen wir, dass sich "High On Life" nicht nur in Sachen Setting und Dialoge kreativ zeigt, sondern diesen Ideenreichtum auch noch stärker in das Shooter-Gameplay einbindet.

Ausblick

Die Hands-on-Session mit "High On Life" überzeugte. Mit einem Dauergrinsen ballerten wir uns durch die Science-Fiction-Welt und erfreuten uns an dem schrillen Humor. Die tollen Dialoge und das bunte Sci-Fi-Setting kaschierten auch einige Schwächen. Beispielsweise mangelt es insgesamt noch an Tiefe und beim Gegnerverhalten. Auch das Treffer- und Schuss-Feedback war schlicht noch zu seicht. Der eingestreute Bosskampf war nett, aber nicht so spektakulär, dass wir vor Begeisterung aus dem Stuhl sprangen. Wird "High On Life" der kommende grosse Shooter-Hit? Wahrscheinlich nicht. Aber das muss es gar nicht. Wir erwarten hier nichts weiter als 10 bis 15 Stunden unkonventionelle Shooter-Unterhaltung - mit der Sorte Humor, wie ich sie auch schon an "Rick and Morty" liebte.

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