Hogwarts Legacy - Test / Review

Ein magisches Abenteuer

Test Video Benjamin Braun getestet auf Xbox Series X/S

Trotz zahlreicher Verschiebungen ist die Erwartungshaltung an "Hogwarts Legacy" hoch. Im Test offenbart das Action-Rollenspiel einige unerwartete Stärken und lässt nur bei der weitgehend vernachlässigbaren Open World und ein paar technischen Defiziten Federn.

Mit annähernd 500 Millionen verkauften Einheiten zählt die siebenteilige Romanreihe über den Zauberlehrling Harry Potter zu den erfolgreichsten Buchserien überhaupt. Selbst die 150 Millionen Mal verkauften "Der Herr der Ringe"-Bücher von J. R. R. Tolkien wirken dagegen regelrecht mickrig. Verfilmungen des "Harry Potter"-Stoffs liessen genauso wenig lange auf sich warten wie Computer- und Videospiel-Adaptionen, doch auf die nächste grosse Versoftung warten die Fans bereits seit einigen Jahren. Nun soll "Hogwarts Legacy" die lange Wartezeit endlich beenden, allerdings ohne direkten Bezug zu "Harry Potter". Das Open-World-Action-RPG und erste richtig grosse Projekt des "Disney Infinity"-Machers Avalanche Software (nicht zu verwechseln mit dem "Just Cause"-Entwickler Avalanche Studios) in Kooperation mit Warners Portkey Games spielt nämlich in der Welt des berühmten Zauberlehrlings - allerdings rund 100 Jahre vor den Romanen. Kann das funktionieren? Wir haben "Hogwarts Legacy" für euch vorab unter die Lupe genommen und verraten euch hier sowie im oben eingebetteten Testvideo, weshalb es ein gutes, aber kein herausragendes Spiel geworden ist.

Ein neues Wunderkind in Hogwarts

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Wie üblich möchten wir uns in Bezug auf die Story des Spiels weitgehend bedeckt halten. Denn obwohl die Welt, in der "Hogwarts Legacy" angesiedelt ist, den Fans prinzipiell sehr gut bekannt sein dürfte, ist die Spoiler-Gefahr gross. Das Game beginnt 1875 in London, wo euch Professor Fig mit seiner Kutsche abholt, um zur titelgebenden Zauberakademie in Schottland zu reisen. Eigentlich seid ihr, also euer selbsterstellter Held respektive eure selbsterstellte Heldin (tatsächlich bestimmt ihr kein Geschlecht, sondern legt das Erscheinungsbild und eine von zwei Stimmen fest), spät dran, weshalb ihr in Hogwarts gleich in Klasse 5 einsteigen sollt. Allerdings seid ihr eben nicht irgendein Schüler. Bereits auf der Reise stellt sich nämlich heraus, dass ihr in der Lage seid, Spuren einer uralten Magie zu sehen und sie sogar einzusetzen - übrigens eine Parallele zu einer früheren Schülerin, die ebenfalls erst spät nach Hogwarts kam. Diese Kenntnisse antiker Magie spielen im weiteren Verlauf der Handlung entsprechend eine wichtige Rolle. Genauso wie der fiese Kobold Ranrok, der die Macht der alten Magie für sich nutzen und euch - als Gefahr für seine finsteren Pläne - ausschalten möchte.

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Falls das bis hierhin halbwegs spannend für euch geklungen haben sollte: zum Nägelkauen ist die Story nicht unbedingt. Zum Teil sind Dialogsequenzen und sogar einige der Zwischensequenzen recht lahm inszeniert. Dramatisch ist es allerdings nicht, dass "Hogwarts Legacy" keine Spannungskurve gelingt, die Alfred Hitchcock nur ein müdes Lächeln abverlangt hätte. Denn das Spiel hat ganz andere Qualitäten, vor allem in Bezug auf das in jeder Hinsicht magische Setting.

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