HTC Vive Pro - Test

Bessere Auflösung, weniger Kabel

Hardware: Test Video Simon Gröflin

Seit ein paar Wochen ist die HTC Vive Pro erhältlich. Diese bietet jetzt eine Auflösung von insgesamt 2880 × 1600 Pixeln auf zwei OLED-Panels oder 1440 × 1600 Pixel pro Auge. Das sind knapp 80 Prozent mehr Bildpunkte als bei der ersten HTC Vive. Mit der höheren Pixeldichte will man vor allem dem typischen VR-Gitternetz-Effekt entgegenwirken. Zum Vergleich: Beim Vorgänger und bei der Oculus Rift waren es bislang nur 1080 × 1200 Pixel pro Auge. Der Haken: Wer sich die Vive Pro bestellt, bekommt nur das nackte Headset. Controller und Sensoren, also die beiden Lighthouse Base Stations, sind in dem Paket nicht enthalten. Erst Ende Jahr sollen verbesserte Tracking-Sensoren erscheinen, die dann gleich zehn Quadratmeter statt wie bislang nur maximal fünf Quadratmeter erfassen können. Ob einem Upgrader die höhere Auflösung mehr wert ist als ein Last-Minute-Trip für sieben Tage in die Karibik, müssen Hardcore-VR-Spieler schon sehr genau abwägen. Denn die aktuelle Edition ist klar eher für Entwickler und VR-Arcade-Betreiber ausgelegt. Aber ein Genuss ist die Nachschärfung schon. Doch eins nach dem anderen.

Vielseitige Verstellbarkeit

Der Lieferumfang ist schnell erklärt: Bis auf ein paar Stickers und ein grosses Poster mit dem Link zum Download der Software, ist nichts Weiteres in der Schachtel enthalten als die Vive Pro und das neue Anschlussböxchen. Besonders angetan sind wir von der vielseitigen Justierbarkeit der Upgrade-Brille. Ähnlich wie bei der PlayStation VR kann man jetzt die Kopfposition dank des gepolsterten Tragegürtels und über eine Stellschraube fixieren. Der vordere Teil des Head Mounted Displays (HMD), in dem sich die Linsen befinden, lässt sich über einen unterseitigen Knopf um vier bis fünf Zentimeter ausfahren, damit VR-Displays und Brillengläser nicht aneinandergeraten. Dadurch hat man es noch leichter, einen guten "Sweetspot" zu finden. Gut gefällt auch der rückseitig gepolsterte Kopfgürtel, der sich sogar nach oben ausklappen lässt, damit man leichter den virtuellen Welten entfliehen kann. Glaubt man zuerst, die Vive Pro sei leichter als der Vorgänger, wird einem spätestens beim Tragen die bessere Ausbalancierung der ca. 550 Gramm schweren VR-Last bewusst, denn eigentlich sind beide Vives ungefähr gleich schwer.

Screenshot

Links im Bild: die neue HTC Vive Pro

Ohne Bass kein Spass

Von guter Noise-Cancelling-Qualität zeugen die ausklappbaren Stereo-Kopfhörer, die man jetzt wie bei der Oculus Rift direkt am Tragegürtel vorfindet. Abgesehen von dem etwas billigen Kunststoff der Ohrpolster hat mich die Bassdurchdringung nicht sehr überzeugt. Ist man man sich klanglich besseres Mittelmass wie die On-Ear-VR-Soundlösung des Turtle Beach 350VR für unter 200 Franken gewöhnt, will man das Erbe der neuen HTC-Mitgift ungerne antreten. Da gibt es schon für unter 200 Franken besseres Audio-Zubehör wie Sonys PS4-Wireless-Platinum-Headset, welches die Ohren hinsichtlich Tiefgang mit einen viel dichteren Klangteppich umgarnt. Die ausklappbaren Vive-Kopfhörer könnt ihr übrigens über zwei innere Torx-Schrauben entfernen. Eine Wireless-Sound-Lösung wird dann aber Pflicht.

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