Humankind - Vorschau / Preview

Hochstapler oder würdiger "Civilization"-Konkurrent?

Vorschau Video Sönke Siemens

Am 27. Januar 2011 gründeten zwei ehemalige Ubisoft-Mitarbeiter in Paris die Amplitude Studios und stürzten sich mit vollem Elan auf die Konzeption von Strategiespielen. Im Gegensatz zu vielen anderen Entwicklern aus diesem Segment legten Mathieu Girard und Romain de Waubert de Genlis viel Wert auf Early-Access-Programme und das ständige Miteinbeziehen der Community, die unter anderem mithilfe der eigens dafür eingerichteten Plattform Games2Gether regelmässig über Gamedesign-Elemente neuer Projekte abstimmen durfte.

Heute, mehr als zehn Jahre später, haben sich die Amplitude Studios dank 4X-Strategie-Hits wie "Endless Space" (2012), "Endless Legend" (2014) sowie "Endless Space 2" (2017) in der Branche einen echten Namen gemacht. Mit dem für Windows-PCs, Mac und Google Stadia geplanten "Humankind" steht nun das nächste grosse Projekt der Franzosen kurz vor seiner Fertigstellung. Wir haben das für den 22. April 2021 datierte Rundenstrategiespiel im Rahmen der sogenannten Lucy-OpenDev-Version schon einmal ausführlich angetestet und verraten euch, wie gut es sich im Vergleich zum Erzrivalen Civilization VI schlägt.

Während ihr in "Endless Space" und "Endless Space 2" das Schicksal fiktiver Weltraumzivilisationen in eure Hände nehmt und euch "Endless Legend" zum Herrscher über eine von 14 Fantasy-Rassen macht, folgt "Humankind" einem wesentlich realistischeren Ansatz. Denn hier geht es darum, den Werdegang einer menschlichen Zivilisation über sieben Epochen zu koordinieren - von den Anfängen in der Jungsteinzeit über die Antike, die Klassik, das Mittelalter, die Frühe Moderne und das Industriezeitalter bis hin zur Neuzeit.

Klingt bis jetzt verdächtig nach einem ambitionierten "Civilization"-Klon? Durchaus. Allerdings gelingt es "Humankind" sehr wohl, in vielen Bereichen ganz eigene Akzente zu setzen, was in einem erfrischend andersartigen Spielerlebnis resultiert.

Zur Erinnerung: In bis dato jedem "Civilization" entscheidet man sich vor Spielbeginn für eine Nation, die man dann ab dem ersten Zug stoisch durch die Jahrtausende lotst. Nicht so in "Humankind". Hier beginnt ihr euer Rundenstrategie-Abenteuer zunächst in der Rolle eines kleinen Nomadenstammes aus der Jungsteinzeit, der keiner speziellen Kultur oder Nation angehört.

Screenshot

Die Wahl einer Nation ist erst möglich, wenn ihr mindestens einen sogenannten Ära-Stern gesammelt habt. Ära-Sterne wiederum gibt's nur im Tausch gegen Ruhm, den ihr euch durch eine ganze Reihe unterschiedlicher Taten verdienen müsst.

Als Nomadenstamm etwa stehen zunächst einmal die Erkundung der näheren Umgebung, das Aufsammeln von Kuriositäten, das Anhäufen von Nahrung sowie Duelle mit Mammuts und anderen wilden Tieren auf der Agenda. Habt ihr euch einen vernünftigen Überblick verschafft, geht's daran, an einer geografisch günstigen Stelle einen ersten Aussenposten zu gründen.

Aussenposten sichern euch nicht nur den Abbau von wertvollen Ressourcen, sondern bilden zugleich das Zentrum einer Region. Positiver Nebeneffekt: Sobald ihr einen Aussenposten errichtet habt, gehört die dazugehörige Region euch und kann nicht mehr einfach so von KI-Gegnern besiedelt werden.

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