In Sound Mind - Vorschau / Preview

Psycho-Thriller mit Action und Tiefgang

Vorschau Video Benjamin Braun

Linear mit schönen Rätseln

Aufgrund des hohen Fokus auf Storytelling und Atmosphäre ist "In Sound Mind" in vielerlei Hinsicht mit Spielen wie "Firewatch" vergleichbar. Ihr habt also Zugriff auf eine Art Questlog, in dem ihr mal mehr, mal weniger konkret umschrieben eure aktuellen Ziele einsehen könnt. Steht ihr also etwa vor einer verschlossenen Tür, die ihr zum Weiterkommen zwingend öffnen müsst, könnt ihr jederzeit nachlesen, dass ihr den Schlüssel dafür benötigt. Solche "Merklisten" gibt es auch für optionale Ziele. So könnt ihr bereits innerhalb der ersten Spielstunde Teile für eine Schusswaffe finden, die euch später dabei hilft, in Bonusareale zu gelangen, indem ihr etwa Bretter oder Deckel von Lüftungsschächten damit zerstört. Manche Gegner können damit natürlich unter Beschuss gesetzt und zumindest in Schach gehalten werden. Diese Waffenteile sind an sich nicht schwer zu finden. Die Suche danach aber unterstreicht bereits, dass man in "In Sound Mind" auch mal ein wenig nachdenken und sogar die leichten Ansätze von Platforming nutzen muss. So kommt man etwa nur über eine zusätzliche Trittstufe auf grosse Industrie-Waschmaschinen und darüber an das Versteck eines der Waffenteile.

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Später im bereits erwähnten Supermarkt verhält sich wiederum eine Automatik-Tür sonderbar, öffnet sich, wenn wir uns entfernen, und schliesst sich, wenn wir uns annähern. Oder doch nicht genau so? Wir wollen euch den Trick nicht verraten. Aber auch in diesem Fall beweisen die Entwickler Einfallsreichtum und fordern zumindest deutlich mehr als andere Hersteller, dass man Schriftstücke und darin enthaltene Hinweise wirklich anschauen muss, statt gänzlich hürdenlos durchs Abenteuer zu kommen. Um diese Hinweise zu finden oder benötigte Objekte zum Einsatzort zu bringen, bedeutet innerhalb eines Spielabschnitts stellenweise auch mal leichtes Backtracking bei der Erkundung. Das Spiel an sich ist jedoch strikt linear angelegt. Habt ihr also einmal einen Level beziehungsweise eine der "Erinnerungskassetten" verlassen, gibt es keinen Weg mehr zurück. Das bedeutet aber ebenso, dass ihr nie etwas wirklich Wichtiges vergessen haben könnt, selbst wenn ihr vielleicht nicht jedes optionale Geheimnis gefunden habt. Zudem hilft die lineare Grundstruktur dabei, die Atmosphäre zu verdichten und nicht durch ausufernde Freiheiten zu verwässern. Der potenzielle Nachteil ist, dass die Geschichte keine alternativen Verläufe oder Enden kennt. Der Wiederspielwert dürfte also eher gering ausfallen - und ob das vorgesehene Ende befriedigt oder enttäuscht, wird in Bezug auf die Gesamtqualität ein kritisches Zünglein an der Waage sein.

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Eure Action-Fähigkeiten werden in den von uns gespielten Abschnitten übrigens wenig gefordert. Obgleich "Nightmare House 2" den Entwicklern als Vorbild diente, bleibt der Schusswaffengebrauch in "In Sound Mind" die Ausnahme. Dennoch verquicken die Macher hier verschiedene Spielmechaniken zu einem stimmigen Gesamtergebnis, bei dem ein Stück weit auch Survival-Feeling à la "Resident Evil" aufkommt.

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