iPhone 12 Pro Max & iPhone 12 mini - Test

Kleiner und grosser Bruder

Hardware: Test Beat Küttel Roger Sieber

Im Oktober standen die beiden "mittleren" iPhones im Mittelpunkt und kurz darauf in den Läden sowie bei uns im Testlabor. Nun sind aber mit dem iPhone 12 Pro Max und dem iPhone 12 mini das grösste und das kleinste neue Modell bei uns auf dem Prüfstand. Auch in Sachen Ausstattung gibt es natürlich Unterschiede, und dass sich dies auch auf den Preis auswirkt, versteht sich fast schon von selbst. Für wen aber lohnt sich das Flaggschiff iPhone 12 Pro Max? Und ist das iPhone 12 mini die beste Wahl für preisbewusste Apple-Fans? In unserem Test erfahrt ihr es.

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Bevor wir uns auf die beiden November-iPhones stürzen, möchten wir euch noch darauf hinweisen, dass ihr hier unseren Artikel zum iPhone 12 und iPhone 12 Pro nachlesen könnt. Doch jetzt wollen wir nicht länger um den heissen Brei herumreden und schauen uns zuerst das iPhone 12 Pro Max ganz genau an, bevor wir dann auf der nächsten Seite das iPhone 12 mini unter die Lupe nehmen.

iPhone 12 Pro Max: Für alle, die das Maximum wollen

Wie wir gleich sehen werden, unterscheidet sich das iPhone 12 Pro Max vom "normalen" Pro in einigen Punkten, aber der Name ist hier erst einmal Programm. Denn mit 6,7 Zoll bietet es das grösste Display, das jemals in einem iPhone verbaut war. Es ist 0,6 Zoll grösser als das vom iPhone 12 Pro und 0,2 Zoll grösser als das vom Vorjahresmodell iPhone 11 Pro Max. Die gestochen scharfe, höhere Auflösung von 2'778 x 1'284 Pixeln sorgt dafür, dass die Pixeldichte praktisch gleich ist wie bei den kleineren Screens. Zudem gewährleistet Apples Super-Retina-XDR-OLED-Display dank HDR, True Tone und anderen Features ein brillantes Bild. Allerdings muss man bei der Bildwiederholungsrate gegenüber Flaggschiffen anderer Hersteller Abstriche machen, die bereits Displays mit 90 oder 120 Hz bieten. Apple bleibt auch 2020 bei 60 Hz, was man in gewissen Szenarien leider an einer im Vergleich etwas weniger flüssigen Darstellung bemerkt. Immerhin schont die tiefere Framerate aber den Akku. Um den Bildschirm zu schützen, kommt hier ebenfalls der sogenannte "Ceramic Shield" auf der Vorderseite zum Einsatz, wodurch ein viermal besserer Schutz gegen Sturzschäden gewährleistet ist. Vom Formfaktor her kommt abgesehen von der Grösse das gleiche Design wie bei den anderen 2020er-Modellen zum Einsatz, wobei der seitliche Rahmen aus Edelstahl gefertigt ist. Doch das allein dürfte noch kein Kaufgrund sein, schauen wir uns deshalb das Innenleben und danach die Kameras an.

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Auch im iPhone 12 Pro Max werkelt natürlich der neue A14-Bionic-Chip und sorgt dafür, dass das neue Flaggschiff-iPhone absolut keinen Vergleich mit der Konkurrenz fürchten muss. Egal ob beim Zocken, blitzschnellem Berechnen und Verarbeiten von Fotos und Filmaufnahmen oder bei allen anderen rechenintensiven Tasks, die ihr dem Pro Max zumutet: der A14 lässt euch nicht im Stich. Dazu tragen ebenso die 6 GB Arbeitsspeicher bei, den nur die Pro-Modelle in Höhe aufweisen, während die anderen beiden Ausführungen mit 4 GB auskommen müssen. Wer das absolut Beste in Sachen iPhone-Kameras will, kommt ebenso wenig ums iPhone 12 Pro Max herum. Die Unterschiede sind nicht riesig, aber es gibt sie, und je nachdem wie ihr die Kamera einsetzt, können sie für euch einen Unterschied machen. So beträgt der "optische" Zoomfaktor zwischen Weitwinkel und Ultraweitwinkel hier 2,5, ihr könnt also etwas näher heranzoomen als mit der zweifachen Vergrösserung der anderen Modelle. Und während die Blendenöffnungen bei Weitwinkel und Ultraweitwinkel dieselben sind wie beim "normalen" Pro, ist die Blende mit ƒ/2.2 beim Teleobjektiv etwas weiter offen und lässt mehr Licht rein im Vergleich zum Pro (ƒ/2.0). iPhone 12 und iPhone 12 mini müssen derweil ganz auf die Teleobjektiv-Kamera verzichten. Ansonsten sind kameratechnisch natürlich all die Features mit an Bord, die schon das kleinere iPhone 12 Pro erhalten hat.

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Dazu gehören etwa der Porträtmodus bei Nachtaufnahmen, eine allgemein bessere Lichtempfindlichkeit sowie Deep Fusion oder Apple ProRAW für umfangreichere Möglichkeiten bei der Bildbearbeitung. Wer hingegen ein ambitionierter iPhone-Filmemacher ist, wird sich über die Möglichkeit freuen, Videos in HDR und Dolby Vision mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde schiessen zu können - ein Feature, das so sonst niemand bietet. Passend dazu wurde Apples Video-App "Clips" erweitert. Auch der LiDAR-Scanner ist beim iPhone 12 Pro Max natürlich mit an Bord, der deutlich bessere Augmented-Reality-Fähigkeiten bietet und etwa für die Kamera beim Fokussieren in Situationen mit wenig Licht einen klaren Unterschied macht. Last but not least bietet das iPhone 12 Pro Max für seine Kameras eine verbesserte mechanische Bildstabilisierung namens "Sensor Shift". Ist die Kamera in Bewegung, sorgt das für ein deutlich ruhigeres Bild, egal ob damit zum Beispiel aus einem Auto heraus gefilmt wird oder ihr zu Fuss eurem Kind oder einem anderen Sujet nachjagt.

Natürlich soll hier 5G nicht unerwähnt bleiben, das selbstverständlich auch im iPhone 12 Pro Max für blitzschnelle Downloads und geringe Latenzzeiten sorgt. Wer sich beim grössten iPhone-Display aller Zeiten und bei unter Umständen energiehungrigen Anwendungen wie 5G übrigens Sorgen um das Akku-Durchhaltevermögen macht, den können wir beruhigen: Das iPhone 12 Pro Max ist von allen Modellen sogar das mit dem stärksten und am längsten durchhaltenden Akku. Ihr kommt also mehr als locker durch einen ganzen Tag. Kurzum: Das iPhone 12 Pro Max gibt sich keine Blösse, und wer wirklich das Allerbeste will, das die Apple-Welt derzeit zu bieten hat, bekommt es mit diesem Smartphone. Dass das Display nur 60 Hz und nicht wie teils die Konkurrenz 90 oder 120 Hz unterstützt, ist zwar etwas schade, schont aber immerhin den Akku. Auch über einen noch stärkeren Zoom für weiter entfernte Sujets kann man natürlich diskutieren, aber das sind unserer Meinung nach letzten Endes absolut keine Dealbreaker. Doch wenden wir uns nun dem deutlich kleineren Bruder zu, der gleichzeitig mit dem iPhone 12 Pro Max auf den Markt kommt.

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