iPhone 8 - Test

iPhone 8 Plus: Flaggschiff oder Mitläufer?

Hardware: Test Beat Küttel

iOS 11 und Fazit

Bevor wir zum Fazit kommen, wollen wir noch ein wenig auf iOS 11 eingehen. Das grosse Betriebssystem-Update ist seit Mitte September verfügbar und hat neben der Implementation von Augmented Reality einige neue Features am Start. Zwar sind einige davon vor allem für iPads ausgelegt, doch auch iPhone-User haben nützliche und interessante Neuerungen erhalten. Neben einigen optischen Anpassungen fällt das (endlich) generalüberholte Kontrollzentrum auf. Bisher hattet ihr nur einige wenige Befehle zur Auswahl und konntet diese nicht anpassen. Das ist nun möglich. Wir haben gleich die von uns nie verwendeten Taschenlampe und Taschenrechner aus dem Schnellstart-Menü geworfen. Stattdessen hab wir diese mit Shortcuts für Sprachaufnahmen und der Bedienoberfläche für Apple TV ersetzt.

Eine weitere Neuerung in iOS 11 sind die zusätzlichen Funktionen bei den Live Fotos. Einerseits ist es nun möglich, das Hauptfoto aus den aufgenommenen Bildern neu zu setzen. Sprich, wenn ihr auf einem Live Foto die Augen geschlossen habt, dann geht ihr einfach zwei, drei Frames zurück oder vor, und schon habt ihr ein passenderes Foto. Andererseits sind Effekte wie Endlosschlaufe oder eine “Bounce”-Animation möglich. Auch ein neues Datei-System bringt iOS 11. Mit der neuen eigenen File-App könnt ihr nun endlich eure Dateien bequem verwalten. Dies funktioniert auch im Zusammenspiel mit anderen Cloud-Anbietern wie Google Drive. Ebenfalls neu: Wenn ihr einen Screenshot erstellt, verschwindet dieser nicht einfach direkt in der Foto-App. Ihr könnt das Bild gleich an Ort und Stelle bearbeiten, markieren, versenden oder auch gleich wieder löschen. Auch Siri, die Maps-App oder Apple Music haben Upgrades erhalten. Für uns Gamer besonders erfreulich: Im komplett neu gestalteten App-Store gibt es nun eine eigene Sektion für Games, inklusive einem Abschnitt für VR-Titel. So fügen sich viele grosse und kleine Neuerungen zu einem tollen iOS-Update zusammen, welches zwar vieles ändert, aber weiterhin die gewohnt tolle Benutzerführung beibehält, welche Android einfach nicht auf dem gleichen Level hinkriegt.

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Fazit: Das iPhone 8 Plus und sein kleinerer Bruder sind derzeit ganz, ganz weit vorne im Rennen um die schnellsten Smartphones. Auch in Sachen Features wurde gerade für Foto-Freunde noch einmal kräftig nachgelegt und dank Glasrücken ist nun erstmals bei einem iPhone kabelloses Aufladen möglich. Doch natürlich lässt es sich nicht wegdiskutieren: Bereits nächsten Monat steht mit dem iPhone X Apples neues, wahres 2017er-Flaggschiff am Start.

Das führt natürlich zur Frage: Weshalb sollte man sich dann das iPhone 8 oder 8 Plus holen? Beim “normalen” iPhone 8 ist die Antwort recht einfach. Der Preis ist zwar deutlich tiefer (ab 840 Franken), doch im Vergleich zum Plus und X hat es nur eine rückseitige Kamera, dort müsst ihr also zwischen Preis und Features abwägen. Ansonsten werkelt im Inneren die gleich starke Hardware, und auch in Sachen Speicherplatz nehmen sich die drei 2017er-Modelle mit Kapazitäten von 64 bis 256 Gigabyte nichts.

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Ist man hingegen in der Situation, sich zwischen dem 8 Plus und dem kommenden X entscheiden zu wollen, wird es etwas kniffliger. In Sachen Hardware-Power sind die beiden Geräte wieder gleichauf. Beim iPhone 8 Plus spart ihr über 200 Franken, müsst dafür allerdings auch auf das voraussichtlich grandiose 5.8-Zoll-OLED-Display des iPhone X verzichten.

Letzten Endes ist das Ganze also auch eine Frage des Budgets, das ihr euch selber setzt. Egal wofür ihr euch entscheidet, ihr erhaltet Top-Hardware, die sich vor niemandem verstecken muss. Auch Käufer des Vorjahres-Modells erhalten einen kräftigen Power-Schub, der im AR-Zeitalter nie gross genug ausfallen kann. Wir warten zwar weiterhin gespannt auf das iPhone X mit seinem Edel-Screen, müssen aber zugeben, dass es am iPhone 8 (Plus) kaum etwas auszusetzen gibt.

Wer nicht ganz so ein grosses Budget hat oder ganz einfach einen etwas handlicheren 4.7 oder 5.5-Zoll-Screen (statt 5.8 wie beim iPhone X) bevorzugt, der wird garantiert nicht enttäuscht sein. Apple hat zwar das Rad nicht neu erfunden, liefert aber definitiv ein toll designtes, kraftvolles Gesamtpaket aus Hard- und Software, mit dem seine Besitzer mehr als zufrieden sein werden.

Pro

  • enorm schneller A11-Bionic-Prozessor
  • “Poträtlicht”-Fotomodus erlaubt fast professionell aussehende Porträts (mit schwarzem Hintergrund)
  • Glas-Rückseite erlaubt erstmals bei einem iPhone kabelloses Laden
  • iOS 11 bringt starke Neuerungen, inklusive “ARKit” für Augmented Reality
  • gleiches Innenleben wie das kommende iPhone X (bei deutlich niedrigerem Preis)

Kontra

  • das kommende iPhone X kann mit einem besseren Screen und brandneuem Design auftrumpfen (kostet allerdings auch mehr)
  • Glasrückseite ohne Case anfällig für Fingerabdrücke und Sturzschäden
  • keine Ladestation für kabelloses Aufladen im Lieferumfang enthalten
  • wie gewohnt bewegen sich auch die neuen iPhones im Hochpreis-Segment

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