iPhone SE (2022) - Special

Kleines Kraftpaket

Artikel Beat Küttel

Klein, aber oho! So oder ähnlich möchte Apple das neue iPhone SE am Markt platzieren. Denn eines ist auf den ersten Blick klar: Ein Grössenwunder ist das Einsteiger-iPhone nicht. Doch wer Budget-bewusste Käufer ansprechen will, muss eben bereit sein, Kompromisse einzugehen. Die Aufgabe für Apple: Eine Balance zu finden zwischen einer in möglichst allen Bereichen zufriedenstellenden Performance und Feature-Vielfalt, ohne dabei aber allzu viel neue (und somit teure) Technik zum Einsatz zu bringen. Wie gut das mit der 2022er-Ausgabe des iPhone SE gelungen ist, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

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Apple hat mit der iPhone-SE-Reihe eine ziemliche Erfolgsgeschichte geschrieben. Das Konzept hört sich relativ simpel an: Man nehme das iPhone-Modell von vor ca. zwei Jahren, versehe es mit dem aktuellen Prozessor und füge allenfalls noch einige weitere Features hinzu - fertig ist das iPhone SE. In diesem Jahr ist man allerdings doch recht deutlich von dieser Formel abgewichen, aber immer schön der Reihe nach.

Was ist drin, was nicht?

Es ist natürlich klar, dass im iPhone SE keine neuen Hardware-Innovationen zu erwarten sind. Vielmehr interessiert die Frage, wie aktuell die Hardware ist und wo allenfalls schmerzhafte Kompromisse eingegangen werden mussten. Als Referenz bietet sich hier natürlich einerseits das Vorgänger-iPhone-SE aus dem Jahr 2020 an, andererseits die aktuelle iPhone-13-Reihe mit der potentesten Hardware. Wie eingangs schon erwähnt, kommt das iPhone SE mit einem vergleichsweise kleinen 4,7-Zoll-Display daher. Das ist zwar für heutige Verhältnisse wirklich wenig, ergibt aber insofern Sinn, als dass Apple mit dem iPhone 13 mini bereits ein aktuelles Smartphone am Start hat, das die Grösse knapp oberhalb von 5 Zoll bedient. Somit wird hier also eine Option für alle geboten, die es eben noch ein wenig handlicher haben möchten. Dabei enttäuscht aber doch ein wenig die Tatsache, dass es sich um das gleiche Display wie beim Vorgänger-SE und somit auch um das gleiche Display wie beim iPhone 8 aus dem Jahr 2017 handelt - inklusive grosser Ränder und des klassischen Home-Buttons mit Fingerabdrucksensor zum Entsperren. Klar, man entwickelt für ein Smartphone im Einsteigersegment keine neuen Bildschirme, aber für die wichtigste Verbindungsstelle zwischen Mensch und Smartphone hätte man sich hier dennoch eine etwas bessere Lösung gewünscht. So muss man leider bei einer Auflösung von 1'334 x 750 mit einer deutlich niedrigeren Pixeldichte als bei anderen iPhones leben, und auch das Kontrastverhältnis ist bei Weitem nicht so gut wie in vielen Modellen, die inzwischen erschienen sind.

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Man muss allerdings konstatieren, dass das immer noch Meckern auf hohem Niveau ist. Ja, wer von einem aktuellen iPhone 13 kommt, wird den Qualitätsunterschied definitiv merken. Doch das iPhone SE richtet sich ja eben gerade nicht an diese Klientel, sondern an Menschen, die entweder zum ersten Mal ein Smartphone kaufen wollen oder ganz einfach bisher schon mit einem günstigen Mobilgerät unterwegs waren - und in diesem Kontext ist das Display durchaus in Ordnung. Etwas schade ist der geringe Sprung gegenüber dem 2020-iPhone-SE trotzdem.

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Ganz und gar nicht klein ist hingegen der Sprung beim Prozessor. Hier wurde das iPhone SE nämlich mit einem aktuellen A15-Chip ausgestattet, der dafür sorgt, dass weder bei aktuellen Games noch bei sonstigen rechenaufwendigen Apps Probleme auftreten. Der A15 garantiert, dass das 2022er-iPhone-SE auch in den nächsten Jahren noch problemlos alle Apps und sonstigen Aufgaben stemmen können wird. Allerdings hat der A15 eben auch hinsichtlich maschinellem Lernen oder zum Beispiel bei der On-the-fly-Unterstützung beim Aufnehmen von Fotos und Videos Möglichkeiten, die hier zu einem gewissen Teil ungenutzt verpuffen, weil eben die sonst verbaute Technologie dem A15 gewissermassen hinterherhinkt. Aber auch hier gilt wieder, dass etwa die Fotos aus der einen rückseitigen 12-MP-Kamera durchaus zufriedenstellend sind und mit Deep Fusion oder Smart HDR ein im Vorgänger nicht vorhandenes Feature mitbringen. Man visiert hier also klar eine Kundschaft an, die in den letzten fünf Jahren kein aktuelles iPhone besessen hat, sondern entweder ein altes Budget-Phone besitzt oder (zum Beispiel im Fall von Kindern) zum ersten Mal überhaupt die Anschaffung eines Smartphones plant.

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