Just Cause 4 - Test / Review

Brachiale Over-the-Top-Action

Test Video Benjamin Braun getestet auf PC

Bisweilen anspruchsarm

Während „Just Cause 4“ durch den Aufbau seiner Missionsstruktur bei weitem nicht so grindig wirkt wie der Vorgänger, hat Entwickler Avalanche auch so sonst einiges angepasst, um möglichem Frust vorzubeugen. Beim Angriff auf ein Lager verliert ihr auch im Falle von Ricos Ableben nämlich keinen einzigen Chaospunkt, den ihr durch die Zerstörung der Stromversorgung, Gastanks oder Fahrzeugen bereits erhalten habt. Innerhalb der Missionen gibt es zudem zahlreiche Checkpoints, durch die ihr beim Verfehlen eines Ziels unmittelbar vor dieser Situationen neu startet. Selbst die besagte Mission mit den bombenbestückten Fahrzeugen beginnt ihr dabei nicht von Beginn an. Habt ihr von den zehn Bomben, die ihr innerhalb von fünf Minuten entsorgen müsst, mindestens die Hälfte geschafft, beginnt ihr mit halbiertem Timer und noch fünf ausstehenden Bomben – also auch dann, wenn ihr nach fünf Fahrzeugen eigentlich nur noch wenige Sekunden auf der Uhr hattet. Allzu oft aber dürftet ihr in den Missionen ohnehin nicht allzu oft scheitern und es erneut probieren müssen – und wenn dann aus eher seltsamen Gründen.

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In einer Mission müsst ihr etwa einen Hacker zu mehreren Terminals bringen, um die feindliche Anlage stillzulegen. Zum Neustart am letzten Checkpoint waren wir jedoch nicht etwa gezwungen, weil wir den Hacker nicht gut genug vor dem Beschuss der Gegner beschützt haben – obwohl wir ihn tatsächlich oft ziemlich im Stich gelassen haben. Gescheitert sind wir an der unrealistischen und schwammigen Fahrphysik bei einem Sprung über einen Abgrund. Denn so schwach sich die Bodenvehikel grösstenteils bereits beim normalen Fahren auf der Strasse steuern, titschen sie nach einer Landung seltsam in der Gegend rum. Bei uns landete der Jeep nach dem Sprung so gleich bei mehreren Versuchen am Ende auf der Seite, was bei uns kurze Zeit später unweigerlich zum Tod des Hackers führte.

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Ricos, der im Vorgänger noch relativ schnell das Zeitliche segnete, hält in „Just Cause 4“ zudem extrem viel aus. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis zig auf uns feuernde Gegner unserem Helden den Garaus machen. Auch die Fahrzeuge scheinen deutlich standhafter zu sein. Selbst feindlicher Raketenbeschuss führt nicht allzu schnell dazu, dass euer Vehikel explodiert – was indes als Einziges Ricos Tod sicherstellt, falls ihr zu dem Zeitpunkt noch im Fahrzeug seid. Das kann man kritisieren, muss man aber nicht. Tatsächlich finden wir die Lösung in „Just Cause 4“ sogar besser. Schliesslich geht es hier viel mehr um die brachiale Zerstörungsgaudi und nicht so sehr um die spielerische Herausforderung. Kleinere Herausforderungen gibt es in den Missionen aber durchaus in anderer Form, meist in Verbindung mit einem heruntertickenden Timers. So müsst ihr immer wieder mal mehrere, relativ weit auseinanderliegende Terminals innerhalb einer relativ knapp bemessenen Zeitspanne bedienen. Dabei müsst ihr die Fortbewegung mit dem Enterhaken in Kombination mit Fallschirm und Wingsuit schon einigermassen gut beherrschen, um unter der Zeitvorgabe zu bleiben.

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