Kingdom Come: Deliverance II - Vorschau / Preview

Rundum verbessert?

Vorschau Video Benjamin Braun

Es ist eines der meisterwarteten Rollenspiele der kommenden Monate, nicht zuletzt, da es wie kaum ein anderes RPG Oldschooliges mit modernen Elementen und historische Fakten mit Fiktionalem verbindet. Wir haben "Kingdom Come: Deliverance II" mehrere Stunden für euch angespielt und können dem Sequel in praktisch jedem Bereich eine deutliche Steigerung attestieren.

Ein bisschen was von "Zero to Hero" hat die Geschichte von Hauptheld Heinrich in "Kingdom Come: Deliverance" zweifellos. Angetrieben vom Wunsch nach Rache für den Mord an seinen Eltern, zieht er aus seinem kleinen Dorf in die weite Welt des Königreichs Böhmen hinaus und entwickelt sich Stück für Stück zum Krieger. Im Nachfolger ist Heinrich nun mehr als einen Schritt weiter. Als Leibwächter von Hans Capon liefern wir uns auf zwei grossen Karten nicht nur Kämpfe mit den marodierenden Truppen aus Ungarn und anderen Widersachern, sondern mischen uns auch in den Thronstreit Böhmens des frühen 15. Jahrhunderts ein. Ungeachtet des ernsthaften und düsteren Mittelalter-Settings spart "Kingdom Come: Deliverance II" Humor keineswegs aus. Zentral bleiben aber die authentische Umsetzung von Kampfsystem und Spielwelt, die glaubwürdig auf unser Handeln reagieren. Doch auch kreative Quests mit etlichen Lösungspfaden baut Entwickler Warhorse Studios mit dem direkten Nachfolger noch aus und legt gleichzeitig beim Umfang und bei der technischen Umsetzung deutlich zu.

Atmosphärischer Einstieg

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Kingdom Come: Deliverance II

Entwickler betonen bei Nachfolgern immer, dass auch Neueinsteiger der Story problemlos folgen können. Nicht anders ist das bei Warhorse, die selbstverständlich niemanden abschrecken wollen, die keine Vorkenntnisse aus dem ersten Teil mitbringen. Tatsächlich findet das Studio aus Prag, bei dem aktuell rund 250 Menschen beschäftigt sind, eine richtig gute Lösung für den Einstieg, der für Serienneulinge, aber gleichzeitig auch für die Veteranen gut funktioniert. So ist Heinrich zu Beginn mit Hans Capon unterwegs, um Otto von Bergow, eine der vielen historischen Persönlichkeiten im Spiel, eine wichtige Botschaft zu überbringen. Dass dies schwieriger wird als geplant, stellen wir kurz darauf fest, als wir einer Gesandtschaft von Bergows begegnen. Denn wie in Wirklichkeit hat sich der Adelige inzwischen auf die Seite von König Sigismund geschlagen, nachdem er zuvor noch dessen Halbbruder und vorherigen König Böhmens, Wenzel IV., unterstützte.

Schon diese Szene fühlt sich an wie eine spannende Geschichtsstunde und sorgt für Spannung, selbst wenn man sich für die historischen Hintergründe nicht weiter interessiert. Denn atmosphärisch lebt nicht nur diese Situation von den Wortgefechten zwischen Hans und Heinrich, die zugleich über die Zeit eine enge Freundschaft entwickelten. Im Dialog können wir die Gesandtschaft davon überzeugen, uns gewähren zu lassen - hier kann eine "falsche" Dialogauswahl vermutlich noch nicht dazu führen, dass die Szene mit einem der grösseren Scharmützel endet, an denen in "Kingdom Come: Deliverance II" nun deutlich mehr NPCs beteiligt sein können als noch im Vorgänger.

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Kingdom Come: Deliverance II

Da der Weg noch weit ist, schlagen Heinrich, Hans und ihre Gefolgschaft ein Lager auf. Kläffer Mutt, der mit einer der Erweiterungen in Teil 1 dazukam, ist auch dabei und ein treuer Begleiter und "dummer Hund", wie Heinrich bei der Begrüssung in liebevollem Tonfall äussert. Ein Trainingskampf mit Hans dient als Tutorial, wobei auch Neueinsteiger beim Anlegen der Rüstung herausfinden, dass bestimmte Helme erst getragen werden können, wenn vorher eine schützende Stoffhaube aufgezogen wurde. Routine für Kenner von Teil 1, aber als kleine Auffrischung auch für uns hilfreich, um wieder hereinzukommen.

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