Das erste Hands-on im Sommer 2024 war äusserst vielversprechend. Nun konnten wir in der Vollversion auf PS5 Pro etliche Stunden in die Open World reinspielen und sind mehr denn je überzeugt vom Mittelalter-RPG der Warhorse Studios.
Auf wen auch immer die Bezeichnung Český ráj (zu deutsch: Böhmisches Paradies) zurückgeht: Dieser Mensch hat einen treffenden Namen für die prächtige Mittelgebirgslandschaft im Nordosten des heutigen Tschechiens gefunden. Nachvollziehen können wir den Namen aber auch anhand des virtuellen Abbilds jenes Gebiets, das euch als Start-Map in "Kingdom Come: Deliverance II" erwartet. Die wunderschönen Wälder und Sandsteinformationen im Rollenspiel-Sequel bilden aber nur einen Grund dafür, warum wir uns trotz der darin lauernden Gefahren in dieser Welt regelrecht verlieren können. Denn wir konnten uns vorab etliche Stunden in der offenen Welt des neuen Titels der Warhorse Studios austoben und sind spielerisch ähnlich stark vom Mittelalter-RPG begeistert wie von der schicken Grafik sowie dem allgemein sehr authentischen Design. Warum genau? Das erfahrt ihr hier und im oben eingebetteten Vorschauvideo mit 4K-Spielszenen von der PS5 Pro.
Action, Dramatik und Humor
Über den recht ausführlichen Prolog vom Spiel möchten wir an dieser Stelle gar nicht mehr allzu viele Worte verlieren, nachdem wir diesen bereits in unserer ersten Preview zu "Kingdom Come: Deliverance II" ausführlich beschrieben haben. Es bleibt jedenfalls dabei, dass Entwickler Warhorse ein sehr unterhaltsamer Einstieg ins Sequel gelingt, der ansprechend die Erinnerungen der Spieler des ersten Teils auffrischt, indirekt auch Neueinsteiger auf den aktuellen Stand bringt und in die Grundlagen des Kampfsystems, der Alchemie oder auch Besonderheiten des Ausrüstungs- und Charaktersystems einführt.
Vor allem bietet schon der Prolog eine gute Mischung aus Dramatik (immerhin stirbt Heinrich beinahe), Action und Humor. Denn wie sich Heinrich und (der reiche adelige Schnösel) Hans Capon, die inzwischen Freunde geworden sind, miteinander fetzen und sonstige Sprüche klopfen, hat schon viel von einem Buddy-Movie. Fast schon ein bisschen schade, dass sich die Wege der beiden nach dem Prolog und einem besonders lustigen gemeinsamen Erlebnis am Pranger trennen. Aber zumindest am Anfang weitgehend auf sich allein gestellt zu sein, ohne Geld, gute Ausrüstung oder ein eigenes Pferd, gehört in "Kingdom Come" eben dazu. Was etwa MaschineGames' "Wolfenstein"-Titel fürs Ego-Shooter-Genre sind, ist "Kingdom Come: Deliverance II" für das Rollenspiel-Segment: ein oldschooliges Abenteuer, das nicht auf moderne Komfort-Elemente verzichtet.