Kingdoms of Amalur: Re-Reckoning - Test / Review

Als Remaster noch besser?

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Identische Stärken und Schwächen

Im Wesentlichen bleibt es mit der Remastered Edition von "Kingdoms of Amalur: Reckoning" jedoch bei den Stärken und Schwächen, die bereits das Original mitbrachte - bis hin zum erfreulich freien und komplexen Charaktersystem. Konkret bedeutet das, dass ihr das beste und wirklich lohnenswerte Spielerlebnis habt, wenn ihr euch allenfalls am Rande mit den Nebenmissionen beschäftigt. Denn die braucht ihr zum einen nicht zwingend, um das Spiel erfolgreich abzuschliessen. Vor allem aber sind die unzähligen Nebenaufgaben oft mit recht einfallslosen Zielen verknüpft und führen noch dazu häufig in Dungeons, bei denen einer dem anderen nicht selten so ähnlich ist wie ein Ei dem anderen. Es mag sein, dass damit auch 100 oder sogar 200 Spielstunden möglich wären. Mit der Masse sinkt aber eben auch die Gesamtqualität des Erlebten mit jeder zusätzlichen Spielstunde.

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Wer sich hingegen auf die Hauptmissionen konzentriert und gelegentlich Nebenmissionen mitnimmt, ist womöglich bereits nach 20, 25 oder 30 Stunden durch. Genau dann aber kommen die Stärken der komplexen Spielwelt und der zentralen Charaktere am besten zur Geltung, und auch die Spielbalance, die die meisten auf "Normal" bereits ohne grössere Abschweifungen extrem unterfordern dürfte, macht so eine erheblich bessere Figur.

Fazit

"Kingdoms of Amalur: Reckoning" war damals bereits ein gutes Rollenspiel, auch wenn es mit der Güteklasse eines "The Witcher 3" oder eines "The Elder Scrolls V: Skyrim" schon 2012 nicht ganz mithalten konnte. Diese Einschätzung gilt jedoch weiterhin vorwiegend dann, wenn ihr euch auf die Hauptmissionen konzentriert und das überwiegend generische Beiwerk eher aussen vor lasst. Das gilt je nach RPG-Anhänger aber nicht zwingend, gerade wenn man als MMO-Spieler mit Standard-Aufträgen oder sich wiederholenden Dungeonlayouts geringere Probleme hat.

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Klar ist, dass Entwickler Kaiko das Spiel sichtbar aufhübscht und auch in manch anderem Bereich verbessert, die Kernschwächen dabei jedoch kaum bis gar angepackt hat. Deshalb bleibt es unterm Strich dabei, dass "Re-Reckoning" keineswegs ein RPG ist, das man als Genrefreund schmähen müsste. Im Gegenteil: Es ist und bleibt spielenswert. Wer das Original allerdings bereits kennt, findet wenig überzeugende Argumente, nun noch einmal zuzugreifen. Trotz Midprice-Segment.

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