Und…. Action
So notwenig die Weiterentwicklung der Helden für den Kontext des sorgsam kreierten Marvel-Universums auch ist, vor allem ist „Avengers: Age of Ultron“ aber auch ein richtig guter Actionfilm. Ausgestattet mit einem beachtlichen dreistelligen Millionen-Budget schöpft Whedon, in seiner vorerst letzten Regiearbeit für Marvel, aus dem Vollen. Tricktechnisch überragend in Szene gesetzt wird an exotischen Schauplätzen rund um den Erdball gegen Hydra-Soldaten, Superschurken und dem immer mächtiger werdenden Ultron gekämpft. Während optisch opulent ganze Häuserblocks in Schutt und Asche versinken und durchgehend ein geradezu unvorstellbarer Action-Gigantismus betrieben wird, verliert der Film aber trotzdem nie seine Protagonisten aus den Augen. Jeder Held, jeder Schurke, bekommt ausreichend Zeit seine Fähigkeiten zu zeigen. Das gilt nicht nur für die imposanten Auftritte der Schwergewichte Iron Man, Thor, Captain America und Hulk, sondern auch für die vermeintlich schwächeren Helden wie Black Widow und Hawkeye. Den Letztern gönnt Whedon diesmal deutlich mehr Präsenz. Kein Nachteil für den Film, denn die akrobatischen Kampfkünste der russischen Edel-Spionin und der Pfeilregen des zielsicheren Bogenschützen, sind derart rasant choreographiert, dass es einen spontanen Szenenapplaus rechtfertigt.
Fazit
Nach zweieinhalb Stunden haben wir den bisherigen Höhepunkt des Marvel-Filmuniversums gesehen. Zweieinhalb Stunden Over the Top-Action, die uns in einem irren Tempo eine spektakuläre Szene nach der anderen um die Ohren haut. Eine tricktechnisch perfekte Materialschlacht in der dritten Dimension, die sich trotzdem die Zeit nimmt, an den Charakterprofilen der alten und neuen Helden zu feilen. Ganz persönliche Geschichten von Superhelden und Superschurken erzählt, und die Weichen für die nächste Phase des Marvel-Masterplans stellt. Uns ärgert nur eine Sache: Die Fortsetzung folgt erst am 4.Mai…. 2018.