Die GAMES.CH Kolumne #01-2018

Es ist gut, dass andere Entwickler Player Unknown's Battlegrounds kopieren

Artikel Video Michael

Ohne Zweifel ist „Player Unknown's Battlegrounds“ eines der erfolgreichsten Games dieser Tage. Viele Entwickler kopieren das Erfolgsrezept – und das teilweise echt dreist. Die „PUBG“-Erfinder wollen dagegen vorgehen. Aber das wäre brandgefährlich!

Kaum einer hatte wirklich damit gerechnet. „Player Unknown's Battlegrounds“ kam wie aus dem Nichts und entwickelte sich im vergangenen Jahr über nur wenige Monate zum globalen Phänomen. Jeder schien plötzlich den PC-Mehrspieler-Shooter zu spielen – und darüber zu sprechen. Microsoft sicherte sich gar das Recht, das Game – technisch leider eher mässig – als erster auf die Konsole zu heben. Rückblickend ist der Erfolg durchaus nachvollziehbar. Denn das Modell hinter „PUBG“ ist so einfach wie auch elegant. Bis zu 100 Spieler werden auf einer Insel abgeworfen. Dort müssen sie Ausrüstung und Waffen suchen, andere töten und selbst überleben. Währenddessen zieht sich ein Energieschild um sie zusammen, verengt die Arena und zwingt die weniger werdenden Spieler in den Konflikt. Dabei treibt einem nicht nur die Lust, sich mit anderen zu messen. Nein, es ergeben sich aus den niemals gleich verlaufenden Kämpfen auch Situationen, die in spannende Erlebnisse, skurrile Anekdoten oder gar kleine Geschichten müden. „PUBG“ ist eine Überraschungs- und Story-Maschine – und macht damit förmlich süchtig.

Es verwundert wenig, dass viele auf den Erfolgszug von „Player Unknown's Battlegrounds“ aufspringen wollen und dafür die Mechaniken kopieren. Die werden mittlerweile unter dem Genre-Konzept Battle Royale oder Multiplayer Online Survival Arena subsumiert. Unter den Nachahmern sind neben Neuentwicklungen wie „Unturned“, „Islands of Nyne“, „Rules of Survival“ und „The Culling“ vor allem viele bereits etablierte Games. Die flanschen an das bestehende Gerüst einfach einen Battle-Royale-Modus an – und das mal mehr, mal weniger und teilweise unheimlich dreist. Darunter sind wiederum Survival-Games wie „Rust“ mit dem „Battle Royale“- und „Ark“ mit dem „Survival of the Fittest“-Modus. Besondere Aufmerksamkeit zog „Fortnite“ von „Unreal“-Macher Epic Games auf sich. Denn das hat mit seiner „Battle Royale“-Erweiterung recht schnell viele neue Spieler angezogen. Besonders kritisch beäugt wurde zudem Hi-Rez' „Paladins“, das zuvor schon als platte „Overwatch“-Kopie gehandelt wurde. Dessen Macher tauften ihren neuen Modus, der bald als Beta starten wird, einfach gleich „Paladins: Battlegrounds“. Das muss man sich erst einmal trauen!

Kommentare

Kolumnen Artikel