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Die GAMES.CH Kolumne #03-2018 - Warum wir den Kampf um die Lootboxen gewinnen könnten

Der Sturm aus Entrüstung und Wut über Lootboxen, den wir Ende 2017 erlebten, scheint mittlerweile abgeflacht. Aber das bedeutet nicht, dass sich nichts tut. Denn es könnte den Beutekisten bald an den Kragen gehen.

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17. Feb 2018

@GAST Also erstens war von müssen nie die Rede und zweitens könnte der Vater auch Chefarzt sein und keine Geldprobleme haben, jedoch steht der Familienvater hier nur als Beispiel, stellvertretend für eine Person, egal welchen Geschlechts, Alter, Grösse, Gewicht, Hautfarbe, Glaubensrichtung, Herkunft, Wohnort, Ethik, Moral, KLasse, Rasse etc, welche nur bedingt Zeit zum zocken hat, jedoch gerne in komplexeren Spielen den Endkontent erreichen würde.
So wie ich aus deinen Zeilen heraus lese, sprechen wir aneinander vorbei, bzw. ich habe mich zu undeutlich geäussert oder du hast mich falsch verstanden. Die "Ingame-Währung" welche du meinst sind Premium Credits, je nach Spiel anders genannt(Helix in Assassins Creed, Crew-Credits in the Crew, Zen in Neverwinther um nur einige zu nennen). Bei diesen Mikrotransaktionen bin ich genau deiner Meinung. Diese bezwecken je nach Spiel erstens Pay-to-Win zB.: alle die das Spiel gekauft haben können eine Klasse wählen, Tank, Heiler oder Damage, falls du aber zusätzlich Geld ausgibst, bekommst du den Pro-Helden der als Tank, Heiler UND Damage fungiert. Zweitens die spaltung der Community in reguläre Käufer und Premium Spieler zB.: alle bekommen ein Reittier, normalerweise einen Esel(der Autor möchte darauf hinweisen, dass er Esel keinesfalls als minderwärtiges Reittier ansieht), falls du jedoch etwas mehr ausgibst, bekommst du eine schwarzen Hengst mit brennender Mähne, keine erkennbaren Vorteile, sieht jedoch besser aus. Und Ja, mit diesen Währungen kommt gerne Frust auf und die wird auch gerne beworben und dieser spreche ich auch überhaubt keine Unterstüzung zu.
Das was ich meine ist die allgemeine Ingame-Währung wie zB: Münzen bei PvZGW2, du bekommst sie nach jedem Spiel und kannst damit Charaktere kaufen. Diese Währung kannst du auch mit Echtgeld erwerben, jedoch ist die Preis-Leistung-Spielaufwand so ausgeglichen, das keine spielerischer sondern nur ein Zeitlicher Vorteil entsteht.

17. Feb 2018 / 23:16 Beitrag melden Evilblade666

@Evilblade Und jetzt erkläre mir warum ein Familienvater, der durch Frau und Kind weniger Zeit und wohl auch weniger Geld als ein Single hat, mehr zahlen muss um ein Spiel durchzuspielen? Genau das machen Mikrotransaktionen, man baut bewusst Frustmomente ein, die sich für nur 1.- überwinden lassen und um einem das ganze schmackhaft zu machen, kriegt man zum Start immer ein bisschen Ingame-Währung und wird auch schön daran erinnert, dass man sich den ganzen Frust mit einem kleinen Betrag sparen kann. Früher waren das die Spielautomaten, die so brutal schwer waren, dass man immer wieder Münzen nachfüllen musste, heute greift dieses Phänomen auch bei PC und Konsolen um sich, nur muss man in diesem Fall auch noch den Vollpreis für ein Spiel löhnen. Mikrotransaktionen gehen eigentlich immer mit sowas zusammen früher gab es Cheats mit denen man ein bisschen schummeln konnte heute muss man statt einer Tastenkombination jedes mal Geld ausgeben. Früher bekam man nach dem Durchspielen neue Spielmodi oder neue Kostüme für die Charaktere, heute muss man dafür zahlen. Dafür haben wir jetzt unsinnige Trophäen/Gamerscore mit dem wir online unsere "Geschlechtsteile" vergleichen können... Auf die Gefahr hin jetzt wie ein alter Knacker zu klingen: Früher war (fast) alles besser!

17. Feb 2018 / 17:15 Beitrag melden Gast [Gast 48]

sehr schön geschrieben von @Loris77. Die Lootboxen ganz loszuwerden wird ein schwieriges Unterfangen. Das Gesetzt müsste, dass es nicht zu schwammig oder zu streng(zB. Zelda kisten etc) wäre, in etwa so lauten: Es ist in der Unterhaltungselektronik allgemein verboten an Minderjährige die möglichkeit zum käuflichen erwerben von Behltnissen mit für den Käufer geheimen, unbekannten und/oder zufälligem Inhalt zur Verfügung zu stellen, gemäss Jugenschutzgesetz und Glückspielverordnug. Jegliche Unterhaltungselektronik mit oben genanntem Inhalt muss entsprechend gekennzeichnet werden mit USK18/PEGI18, enthält Glücksspielkomponente und enthält Käufe von Gegenständen und/oder Währung gegen Echtgeld.
Dies würde auch den Battlefront-Fall von Loris77 einschliessen, jedoch jegliche Kisten und Fässer etc in Spielen aussschliessen welche einfach zu finden und zu öffenen sind.
Allgemein Mikrotransaktionen finde ich eigenlich nichts schlimmes, solang sie nicht Pay-to-win sind und/oder Premiumspieler generieren. Man stelle sich zum Beispiel einen Vollzeit arbeitenden Familienvater vor. Bei einem grösseren, komplexeren Spiel wird er unter Umständen nie den End-Kontent erreichen. Dank Mikrotransaktionen einen EP-Boost oder etwas Ingame Währung (natürlich nur ein zeitlicher und kein spielerischer Vorteil) und auch er kann trotz bedingter Spielzeit den Endkontent erreichen.
Persönlich würde ich natürlich auch die Premiumwährung abschaffen. Klar man sieht ja ein Gegenstand kostet 200 Premiumcredits und die kaufe ich zB. für 2.- CHF aber es ist doch etwas anderes, wenn man explizit sieht, dieser Held, Charakter, Gegenstand, Waffe, Fahrzeug etc kostet mich 2.-CHF.
Und folglich würde ich auch den Faktor zur Ingamewährung mit Echtgeld definieren um wiederum Pay-to-win zu unterbinden. Das heisst:(keine Fakten, alles aus der Luft gegriffen, selber kein Fifa Spieler) ein Spiel dauert 20 min, nach jedem Match, ob gewonnen oder verloren erhalte ich 100 Ingamewährung. Sprich 1h=300credits. es könnte dann zum Beispiel heissen eine Währungsstunde darf max 5.-CHF kosten, sprich bei Fifa Mikrotransaktion Währung 300credits max 5.-CHF.
Schlussendlich würde ein Verbot von Lootboxen zwar spielen wie COD oder Battlefield etc kaum schaden, jedoch natürlich Spielen für jüngere Zocker, welche dann nach einer Lösung suchen müssten, wo dann unter Umständen die PEGI18/USK18 Spiele dem neuen Trend folgen würden. Was jedoch noch eine Weile andauern wird, bis es so weit ist.
Die einfachste Lösung wäre ja einfach nicht die Spiele, sondern die darin enthaltenen Lootboxen zu ignorieren, damit die Publisher sehen, dass es nicht rentiert. Doch in unserer Gesellschaft, welche mit Statussymbolen geprägt ist(wenn auch teils nur optischen), werden da wahrscheinlich nie alle mitmachen...

17. Feb 2018 / 15:43 Beitrag melden Evilblade [Gast 42]

@Toralora: Schwammig ist immer heikel, da es einen Interpretationsspielraum gewährt, der missbraucht werden kann. In der Schweiz ist jegliche Gewaltdarstellung in Videospielen gesetzlich verboten. Je nach Auslegung kann das wirkliich derbe Sachen wie Manhunt, aber auch komplett harmlose Sachen wie Super Mario treffen. Zu unserem Glück interessiert sich niemand dafür, das auch wirklich durchzusetzen.

Dein Echtgeld-Ansatz zeigt das Problem: kauft man z.B. in Battlefront 2 Lootboxen mit Echtgeld? Nein, man kauft sie mit der Ingamewährung Kristall; also alles schön legal... Natürlich kann man Kristalle auch gegen Echtgeld erwerben, aber da ist ganz klar definiert, was man kriegt: für diesen Preis kriegst du diese Menge Kristalle, auch hier wieder alles schön gesetzeskonform...

Aus diesem Grund halte ich ein reines Lootboxverbot für sehr schwierig, da es nicht zu genau, aber eben auch nicht zu schwammig sein darf, da man sonst einen Papiertiger erschafft, der zwar gut gemeint ist, aber nichts bringt.

17. Feb 2018 / 14:07 Beitrag melden Loris 77

Spiele mit Lootboxen/Mikrotransaktionen müssten in Deutschland doch einfach auf dem Index landen (gilt besonders für Handyspiele). Würde bedeuten: Ab 18 und darf nicht beworben werden. Da Deutschland Europaweit der grösste Markt ist, würden die Publisher wohl entweder die Lootboxen beerdigen müssen oder eine spezielle deutsche Version rausbringen (letzteres wird mit Online-Komponenten schwierig). Ich mache mir aber keine Illusionen, EA und Co. werden einen anderen Weg suchen um uns weiter abzuzocken. Deshalb gilt für mich: ich kaufe grundsätzlich nichts mehr von EA und keine Spiele die Mikrotransaktionen enthalten. Lebt sich übrigens ganz gut damit, ich vermisse den jährlichen FIFA-Aufguss überhaupt nicht und bin selbst überrascht wie sehr mir die Reihe inzwischen am Arsch vorbei geht...

17. Feb 2018 / 11:28 Beitrag melden Gast [Gast 48]

16. Feb 2018

Ein perfektes Gesetz dagegen darf schwammig sein eine Box bei Zelda ist nie mit Echtgeld zu kaufen gewesen. Deshalb würde es einfach mit einem Gesetz so lösbar werden: Alles was man mit Echtgeld Kaufen kann muss klar definiert sein was drin ist. Es darf keine Zufallsprinzip dahinter stecken.
dann wären alle Lootboxen automatisch weg jedoch könnte Ea und co trotzdem solche Hürden einbauen um gewisse Charakter freizuschalten aber da seh ich weniger das Problem.

16. Feb 2018 / 21:59 Beitrag melden toralora [Gast 30]

Ich finde, wir sollten noch nicht zu optimistisch sein. Man liest zwar regelmässig, dass verschiedene Staaten den Sachverhalt und allfällige Verbote prüfen, aber bereits mehrfach kam man zum Schluss, dass Lootboxen kein Glücksspiel sind und dementsprechend kein Handlungsbedarf besteht; Fall erledigt.

Warnhinweise auf der Packung wären der einfachste Weg, würden aber nicht wirklich viel ändern, zumal man auch da tricksen könnte: die Chance auf ein besonderes Item könnte man erhöhen, indem man es in haufenweise "ultraseltenem" Ramsch unterbringt und schon enthält jedes Pack mindestens einen ultraseltenen Gegenstand, die "Chance" liegt also bei 100 Prozent! Um eine echte Chance zu nennen bräuchte es schon ein tieferes Fachwissen; ein Ronaldo in einem Fifa ist noch naheliegend, aber wie sieht es in einem Shooter mit dutzenden verschiedenen Waffen oder Kleidungsstücken aus?

Auch eine automatische "Ab 18"-Freigabe halte ich (in Europa) für eine Pseudolösung; einem FIFA würde das vielleicht weh tun (wobei viele das wahrscheinlich ignorieren würden, da es ein harmloses Fussballspiel ist), aber für viele Shooter, die eh schon ab 16 oder sind, wäre das kein Beinbruch. Ein "Ab 21" in Amerika wäre da schon härter, da es einem Ao (Adults only) entsprechen würde und viele (wenn nicht sogar alle) Händler keine Ao-Titel führen.

Ein Verbot fände ich sehr schwer umzusetzen, da man zunächst genau definieren müsste, was als Lootbox zählt und was nicht. Wenn ich in einem Zelda eine Truhe öffne, weiss ich auch nicht, was drin ist und es gibt erst noch eine immer gleiche Melodie, die beim Spieler ein Gefühl der Spannung und Vorfreude auslösen soll. Mit einem schwammig formulierten Gesetz wäre das ganz klar eine Lootbox!

Wenn man das Gesetz handkehrum sehr genau definieren würde, wäre es wiederum sehr einfach, das zu umgehen, da man nur geringfügig davon abweichen müsste, um wieder im legalen Bereich zu sein.

Die einzige (vielleicht) realistische Möglichkeit wäre in meinen Augen, das "Geld" zu regulieren, wobei auch das kompliziert wäre. Zunächst müsste man den Kauf von In Game-Währung mit Echtgeld verbieten. In einem nächsten Schritt müsste man ein Gesetz erlassen, das vorschreibt, das der Inhalt eines Downloads klar definiert ist (dieses Level, diese Waffe usw.). Dadurch wären gewöhnliche DLC's nicht betroffen und auch die klassischen Mikrotransaktionen wären weiterhin möglich, nur das man als Kunde genau wüsste, wieviel man für was bezahlt. Der Nachteil wäre, dass die virtuellen Marktplätze dann mit Tausenden und Abertausenden Mini-DLC's überschwemmt würden.

16. Feb 2018 / 14:35 Beitrag melden Loris 77

Ich bin auch gegen die Lootboxen. Vorallem wenn ich lesen muss das Activision Milliarden damit macht! Aber wenn die Spielehersteller/Publisher unbedingt noch mehr Geld scheffeln wollen, dann macht es einfach kaufbar. Als Beispiel wenn du dieses Reittier, Rüstung (nur aussehen) oder Waffenskin haben willst, dann kaufe ihn im Gameshop. Wirft zwar nicht das Geld wie die Glückspiel-Lootboxen ab, aber es gibt Kohle. Bei WoW kann man bestimmte Flugtiere auch nur kaufen. Also. (Ja ich weiss das Blizzard zu Activision gehört)

16. Feb 2018 / 09:30 Beitrag melden Gast [Gast 51]