Die GAMES.CH Kolumne #05-2019 - A Plague Tale

A Plague Tale zeigt, wie kraftvoll die kleinen Dinge sind

Kolumne Video Michael

Was bleibt!

Auch wenn es oft nur Sekunden sind. Diese kleinen Momente vermitteln eine Beziehung und eine Zwischenmenschlichkeit. Die Figuren werden damit nicht nur durch ihre grossen Taten gezeichnet. Ihre Beseeltheit wird nicht nur in Zwischensequenzen beschworen, sondern in diesen zahlreichen kleinen Episoden, die auch jeder von uns aus dem wirklichen Leben kennt – auf die ein oder andere Weise. Dadurch klingen sie bei uns an und bleiben vielleicht nicht in unserem Gedächtnis aber unserem Unbewussten hängen; sie erwecken unser Bauchgefühl. Und das ist tatsächlich ganz grosse Kunst und zeigt, dass die Macher hier nicht nur eine Geschichte erzählen, sondern auch Figuren kreieren wollten, die etwas bedeuten können.

Ja, es gibt so einiges, das ich an „A Plague Tale“ auszusetzen habe. Ich glaube, die Kämpfe wären nicht nötig gewesen. Ebenso wie das Crafting und zahlreiche der Puzzle. Die Schleichpassagen lenken mich zu viel von den interessanten Szenerien und Geschichten ab, die in den Umgebungen versteckt sind. Insgesamt glaube ich, dass das Videospiel als Walking Simulator gleich „Gone Home“ oder „Dear Esther“ wohl besser hätte funktionieren können. Aber ich kann nicht verneinen, dass mich „A Plague Tale“ trotzdem überraschte; ich das Spiel durchaus mag, so wie es ist. Und das eben zuvorderst weil mir die beiden kleinen Helden über die rund 13 Stunden Spielzeit ans Herz gewachsen sind. Durch all diese Momente, die aus Kampf und Chaos erwachsen sind. Durch all die brisanten Situationen, die sie überstanden haben – und an denen sie durch mein Verschulden auch so oft zugrunde gingen.

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