Landwirtschafts-Simulator 23: Nintendo Switch Edition - Test / Review

Enttäuschender Switch-Ableger?

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Mit dem "LS 22" gelang GIANTS Software 2021 der bislang beste Teil der Reihe. Nun bringt das Schweizer Studio die Berufs-Sim auch für die aktuelle Nintendo-Konsole. Die Switch-Version ist allerdings nicht nur technisch ein Schatten ihres grossen Bruders.

Es gibt viele Gründe, warum der "Landwirtschafts-Simulator" die mit Abstand erfolgreichste Reihe innerhalb des Genres bildet. Das grosse Angebot an schwerem, offiziell lizenziertem Gerät etwa. Oder auch das betont entspannte Spielprinzip, das auf Wunsch stärker in Richtung Hardcore-Sim verschoben werden kann. Switch-Besitzer mussten bislang auf die zahlreichen Neuerungen des "Landwirtschafts-Simulator 22" verzichten, der 2021 ausschliesslich für PC und die Konsolen von Microsoft an den Start ging. Mit dem "Landwirtschafts-Simulator 23: Nintendo Switch Edition" will das Schweizer Studio GIANTS Software diese Lücke nun schliessen, bekleckert sich dabei aber weder in Bezug auf die Präsentation noch auf das Gameplay mit Ruhm.

Zwei Maps, ein Modus

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Im "Landwirtschafts-Simulator 23" stehen euch mit Neubrunn und Amberstone lediglich zwei Karten (statt drei wie im "LS 22") zur Verfügung. Die beiden europäisch respektive US-amerikanisch anmutenden Maps sind dabei deutlich kompakter geraten und bieten euch zudem deutlich weniger Freiraum, um euer eigenes Bauern-Imperium aufzubauen. Hier könnt ihr natürlich ebenfalls mit verdientem Geld euren Fuhrpark erweitern oder zusätzliche Felder hinzukaufen. Ihr startet allerdings immer mit einem vorgefertigten Hof. Soll heissen: selbst bauen dürft ihr hier nichts. Wollt ihr beispielsweise andere Tiere züchten als Hühner, wie es der Starthof ermöglicht, müsst ihr andere Höfe auf der Map für Kühe und Co erst noch erwerben. Das allein ist nicht dramatisch. Doch alternativ etwa ohne Hof, dafür aber mit einem üppigeren Startbudget zu beginnen oder gleich einen Schweinestall anlegen zu können, ist nicht das Einzige, was mit der Switch-Version wegfällt.

Auftragsarbeiten und Leihen unmöglich

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Auch im "LS 22" kann man nicht von Beginn an grosse Sprünge machen, jeden Acker erwerben oder ohne Weiteres die (mit Abstrichen) auch auf Switch enthaltenen Produktionsketten zur Generierung fetter Einnahmen nutzen. Im "grossen Bruder" auf PC, Xbox und PlayStation gibt es aber dennoch die Möglichkeit, schon früh im Spiel die dicksten Saat- oder Erntemaschinen einzusetzen, ohne dass gleich riesige Geldbeträge auf eurem Konto liegen müssen. Im "LS 22" könnt ihr zu relativ günstigen Konditionen etwa Geräte tageweise ausleihen und vor allem praktisch ohne Kosten sogenannte Ernteaufträge annehmen. Bei Letzterem bestellt ihr entsprechend die Felder anderer Landwirte, mäht Gras und formt daraus Ballen, spritzt die Äcker, erntet sie ab oder pflügt sie einfach nur um. Diese Ernteaufträge gibt es in der Switch-Version nicht. Wollt ihr also besonders grosse oder teure Geräte nutzen, müsst ihr dafür erst mal die Kohle verdienen. Und das dauert lange. Zu lange für Spieler, die nicht erst mal 20 Stunden oder womöglich noch länger auf einen fast 500'000 US-Dollar teuren Mähdrescher wie den Claas Lexion 8900 hinarbeiten wollen. Selbst für deutlich kleinere und günstigere Gerätschaften wie einen ganz normalen Anhänger, um die Hühnereier zur Verkaufsstelle transportieren zu können, müsst ihr einige Zeit investieren. Das nervt, wenn man nicht gerade ein Hardcore-Sim-Spieler ist. Und das ist nun nicht die einzige Zielgruppe, die den "Landwirtschafts-Simulator" so erfolgreich gemacht hat.

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