Landwirtschafts-Simulator 23: Nintendo Switch Edition - Test / Review

Enttäuschender Switch-Ableger?

Test Video Benjamin Braun getestet auf Nintendo Switch

Mehr Komfort, weniger Freiheiten

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Mit dem "Landwirtschafts-Simulator 23" bleibt die Reihe auch auf Switch in Teilen nur bedingt komfortabel. Klar, wer die Vorgänger kennt, kommt gleich zurecht. Erklärungen holen sich Einsteiger aber wie gehabt eher umständlich, und auch das neue Tutorial führt relativ oberflächlich in die Grundmechaniken ein. Den Komfort erhöht GIANTS Software in manchen Bereichen aber dennoch, etwa dadurch, dass es auf Switch reicht, mit dem Traktor an Spritzen, Grubber und andere Anhängsel heranzufahren, woraufhin diese automatisch angekoppelt werden. Sogar Gegengewichte werden in den meisten Fällen automatisch angehängt, sodass ihr praktisch nicht mehr selbst darauf achten müsst, die Zuggeräte beim Anbringen schwerer Pflüge und Ähnlichem durch Masse an der Front in der Balance zu halten. Ein Knopfdruck genügt zudem, um etwa einen Mähdrescher in Betrieb zu nehmen, anstatt erst manuell irgendwelche Klappen zu öffnen, das Schneidwerk in Bewegung zu setzen und schliesslich abzusenken. Dieser Komfort hat aber auch seine Nachteile. So könnt ihr auf Switch Spritzwerkzeuge nicht erst ausklappen und dann starten, es geht also in einem Schritt. Nicht einmal die Lampen dürft ihr manuell aktivieren, was insbesondere die Arbeit bei Dunkelheit eher nerviger als einfacher macht. Auch die Möglichkeit, etwa die Abdeckungsplane eines Anhängers manuell zu aktivieren, dürfte wohl kaum nur uns fehlen.

Hinzu kommen natürlich die üblichen Probleme. Wer Arbeit an die Erntehelfer abtritt, muss immer wieder feststellen, dass sie Teile der Felder nicht bearbeiten oder auch mal angeblich kein Feld finden, um etwa Dünger zu verteilen. Die Spielphysik hat ebenfalls wie gehabt ihre Tücken, wobei zum Beispiel das Ächzen PS-schwacher Traktoren beim Hochfahren eines Hügels mit schwerer Last eher das Spielgefühl beflügelt, als ihm irgendwie zu schaden. Ein paar der neuen Features des "LS 22" finden dabei indes den Weg in die Switch-Fassung, zum Beispiel die verbesserten Motorengeräusche oder auch der Unterschied beim Lärm, abhängig davon, ob ihr die Geräte aus der mehr oder weniger frei zoombaren Aussenansicht fahrt oder in die bei einigen Traktoren oder Mähdreschern stark schallisolierte Cockpit-Ansicht wechselt.

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Auch bei den Einstellungen gibt es deutlich weniger Freiheiten als im "LS 22". Ihr könnt generell nach Lust und Laune mit dem Trecker über eure Felder fahren, ohne Weizen, Sojabohnen, Baumwolle oder sonst irgendetwas dabei zu zerstören. Das kommt uns zwar entgegen, aber Spieler, die hier mehr Realismus wollen, können nicht aktivieren, dass sie beim Drüberfahren die Feldfrüchte vernichten. Die mit dem "LS 22" erstmals ernsthaft eingeführten Jahreszeiten gibt es auch auf Switch. Ihr könnt aber immer alles anbauen, was ihr wollt, egal ob Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter. Alles gut, denn das geht auf Wunsch ja auch im "LS 22", aber wer will, kann eben auch hier die Funktion aktivieren, dass dieses oder jenes Erzeugnis nur in bestimmten Monaten gesät oder geerntet werden kann. Kein schlimmer, jedoch eben einer von nicht wenigen Abstrichen im Vergleich zum "LS 22".

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