Landwirtschafts-Simulator 23: Nintendo Switch Edition - Test / Review

Enttäuschender Switch-Ableger?

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Nicht hässlich, aber auch nicht schön

Man kann sicherlich darüber streiten, ob die wegfallenden, hinzukommenden oder einfach nur angepassten Features zwingend ein Nachteil sind. Immerhin kann man ja auch den "LS 22" auf verschiedene Arten spielen, und GIANTS Software weiss wohl besser als wir, was dem Gros der Spieler wichtig ist, auch wenn dabei vor allem unser Geschmack oftmals verfehlt wird. Bei der technischen Umsetzung allerdings gibt es wenig Spielraum, um den "LS 23" zu bewerten. Die Switch-Version gibt insgesamt einfach kein sonderlich gutes Bild ab. Dass die Umsetzung bei der nativen Auflösung, der Texturqualität oder der Objektsichtweite deutlich unter dem Niveau der Fassung für Xbox Series X oder PS5 liegt, wundert wenig. Aber das Gefälle dazu wirkt, obwohl eben unter anderem auch die Grösse der Maps deutlich reduziert wird, heftiger, als es sein müsste.

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Das gravierendste Problem ist aber die Performance, die trotz der genannten Abstriche unbefriedigend ist. Wir können das mit unseren Möglichkeiten nicht auslesen, doch auf 30 fps dürfte das Spiel selten kommen. Stattdessen fallen immer wieder teils heftige Slowdowns auf, durch die selbst das Lenken der Fahrzeuge merklich unpräziser wird. Der Einfluss auf die Spielbarkeit mag nicht gigantisch sein, ist allerdings gross genug, damit dem "LS 23" auch in dieser Hinsicht ein deutlicher Nachteil entsteht. Immerhin fallen die Ladezeiten nur beim Schlafen im Bauernhaus oder beim Start eines Spiels relativ lang aus, übertrieben sind sie nicht.

Fazit

Es war nicht anders zu erwarten, als dass der "Landwirtschafts-Simulator 23" technisch deutlich hinter dem zurückbleibt, was der "grosse Bruder" auf PC und den aktuellen Konsolen zeigt. Die Switch-Version ist allerdings nicht nur visuell deutlich schwächer, denn trotz der kleineren Maps und der deutlichen Reduzierung von Texturqualität, Weitsicht oder allgemeinem Detailgrad ist die Performance teils am Rande der Zumutbarkeit. Ja, oft wirkt sich die niedrige und schwankende Bildrate nicht übermässig stark aus, aber sie führt auch immer wieder dazu, dass etwa Lenkbewegungen gefühlt erst verzögert möglich sind.

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Das ist jedoch eher noch eines der kleineren Probleme des "LS 23". Etliche Features fehlen, worunter mitunter deutlich der Spielspass leidet. Da wären etwa die Ernteaufträge, die nicht mal eine neue Funktion im "LS 22" waren. In der Switch-Version könnt ihr also nicht im Auftrag anderer Landwirte deren Felder bearbeiten, damit zusätzliche Einnahmen generieren und vor allem auf günstiges und nicht selten spektakuläres Leihgerät zurückgreifen, das ihr euch sonst erst viel später leisten könntet. Traktoren, Anhänger und Co dürft ihr beim Händler nun auch generell nicht mehr kostengünstig leihen. Die Liste an fehlenden Features im Vergleich zum "LS 22" ist jedenfalls lang, woran auch die in Teilen integrierten Produktionsketten oder gar gänzlich neue Komfort-Features nichts ändern.

Es ist keineswegs so, dass uns der "LS 23" keinerlei Spass machen würde, die Faszination des entspannten Landwirtschaftens kommt auch hier bis zu einem gewissen Grad auf. Wer allerdings nicht erst langwierig Kohle verdienen will, um sein Imperium zu vergrössern und die fettesten Maschinen zu nutzen, schaut hier mehr oder weniger in die Röhre. Wer den "Landwirtschafts-Simulator" mag und auf die Switch-Version angewiesen ist, kann durchaus einen Blick riskieren. Aber wenn für euch auch der "LS 22" eine Option ist, braucht ihr nicht überlegen. Denn auf Switch werdet ihr erheblich schlechter bedient!

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