Lapis x Labyrinth - Vorschau / Preview

Komplexe Prügelorgie im Retro-Look

Vorschau Video Benjamin Braun

Stapelbare Helden, ein komplexes Rollenspielsystem und effektreich-actionlastige Kämpfe: In diesem japanischen RPG geht es heiss her, nicht erst dann, wenn euch im wahrsten Sinne des Wortes das Fieber packt.

Im Goldenen Wald haben bereits viele Abenteurer ihr Glück versucht. Bis zum Goldenen Baum durchzustossen lautet ihr Ziel, denn das gelb strahlende Geäst verspricht ein Ausmass an Reichtum, wie es die Welt noch nicht gesehen hat – da würde selbst Onkel Dagobert wohl neidisch aus der Wäsche schauen. Erreicht hat besagten Baum bislang noch niemand, aber für alles gibt es schliesslich ein erstes Mal. Im Action-Rollenspiel „Lapis X Labyrinth“ könntet ihr den legendären Baum als erster in Augenschein nehmen. Vor euch liegt jedoch ein weiter weg, unzählige Hack-and-Slash-artige Kämpfe aus der Seitenperspektive, eine Challenge nach der anderen, Rätsel und Schätze, so weit das Retrolook-Auge reicht.

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Auf den ersten Blick sieht „Lapis X Labyrinth“ aus wie eine typische Mischung aus Sidescroller-Action mit Chibi-artigen Helden irgendwo zwischen Klassikern wie „Golden Axe“ und moderne Retro-Vertretern wie „Spelunky“. Das Spiel ist allerdings weit mehr als eine Neuverwurstung bekannter Ideen. Hier nämlich stapelt ihr im wahrsten Sinne des Wortes eure Mitstreiter übereinander, um von den Fähigkeiten euer Mitstreiter im Kampf zu profitieren. Weshalb auch vermeintliche kleine Spiele wie dieses von NIS America ganz gross sein können, haben wir im Hands-on auf der PlayStation 4 herausgefunden.

Gestapelter Klassenkampf

Wie eingangs bereits erwähnt, müsst ihr in „Lapis X Labyrinth“ mit eurem Helden den Golden Baum erreichen. Als Ausgangspunkt dient euch dabei ein kleines Lager am Rande des mysteriösen Waldes, in dem der Baum versteckt sein soll. Dort quatscht ihr mit den anwesenden Abenteurern, die zwar nur in Textform sprechen können, und nur selten besonders spannende Dinge zu berichten haben, uns mit ihren ulkigen Lauten während eines Gesprächs aber immer wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Aber ihr seid eh nicht zum Labern dort, sondern um im Hub-ähnlichen Lager Quests anzunehmen, die Stärke eurer Hauptheldin mit dem bereits gesammelten Loot zu verbessern, hochwertigere Waffen anzulegen und eure Party genauer zu definieren.

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Obwohl es sich bei „Lapis X Labyrinth“ um ein reines Solospiel handelt, zieht ihr hier nämlich stets mit wenigstens einem Begleiter in den Kampf. Die sind rollenspieltypischen Klassen wie Magier oder Krieger zugeordnet und verfügen über entsprechende, einzigartige Fähigkeiten. Dass ein klerikal anmutendes Zepter gegen bestimmte Feindarten oder Bosse besser geeignet ist, als eine mächtige, aber rein physische Attacke eines Kriegers, könnt ihr euch denken. Der Clou an der Sache ist, dass ihr manuell zwischen den Begleitern wechseln müsst, die im Spiel immer wie ein wandelnder Menschenturm aufgestapelt ist. Das sieht jedoch nicht nur ziemlich witzig aus. Nur durch den manuellen Wechsel ist es euch möglich, die individuellen Stärken im Kampf in Zählbares umzuwandeln.

Zu Beginn dürft ihr nur eine Klasse auf eure Schulter nehmen – oder eben beim Wechsel auf dessen Schultern reiten. Im späteren Verlauf nehmt ihr dann bis zu vier der acht Klassen auf einmal mit. Das ist nicht nur wichtig, da die Gegner schlagkräftiger und zahlreicher, sondern auch zunehmend stärker durchmischt werden. Manche sind empfänglicher für die Angriffe bestimmter Klassen, sodass ihr genauer darauf achten müsst, mit wem ihr gerade zuschlagt. In den ersten Levels merkt man davon trotz eines stets heruntertickenden Timers wenig. Da spielt sich „Lapis X Labyrinth“ noch eher wie ein primitiver Button-Masher. Aber der Eindruck trügt, denn wer hier blind auf die Aktionsknöpfe drückt oder nicht verstanden hat, wie Doppelsprünge und Co. funktionieren, sieht kein Land mehr. Kapiert ist das Sprungsystem nicht, ist der richtige Pfad zum Ziel nicht erreichbar. Drückt ihr blind auf die Buttons eures Gamepads, haut ihr zwar trotzdem grosse Teile eurer Gegner weg, riskiert aber Knockouts eurer Mitstreiter und damit eure Chancen, das Ende eines der questbasierten Levels rechtzeitig zu erreichen. In „Lapis X Labyrinth“ ist ein zunächst recht üppig bemessener Missionstimer nämlich euer ständiger Begleiter.

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