Life is Strange 2 (Switch) - Test / Review

Dramatischer Einstieg

Test Video larissa.baiter getestet auf Nintendo Switch

Anfang Februar 2023 erschien der zweite Teil der beliebten Spielereihe aus dem Hause von Square Enix auf der Nintendo Switch. Bedenkt man, dass die PC-Version bereits fünf Jahre alt ist, stellt sich einem die Frage, ob sich die Portierung auf die Switch wirklich noch gelohnt hat.

Wir durften es für euch testen und haben dazu ein ganz klares Fazit, für wen sich das Spiel lohnt und wer lieber die Finger davon lassen sollte.

Dramatischer Einstieg

Wie auch beim ersten Teil von "Life is Strange" konzentriert sich das 3D-Adventure auf die Entscheidungen, die im Spiel getroffen werden, und auf die damit entstehende Geschichte und Charakter-Entwicklung. Diesmal stehen aber nicht Chloe und Max im Mittelpunkt, sondern Daniel und Sean. Zwei Brüder, mit mexikanischen Wurzeln, die mit dem Alltagsrassismus in den USA konfrontiert werden. Nach einem sehr dramatischen Einstieg im Prolog startet eine Abenteuerreise, bei der die beiden Brüder ganz auf sich allein gestellt sind. Dabei müssen sie sich immer wieder durchkämpfen und einander vertrauen. Dass Daniel, der kleine Bruder, ungeahnte Kräfte besitzt, die durch emotionalen Stress aus ihm herausbrechen, macht es den beiden nicht gerade einfacher auf ihrer Reise. Doch zum Glück haben sie fünf Episoden lang Zeit, diese Kräfte zu erforschen und das brüderliche Band zu stärken.

Fantastisches Storytelling, nicht so fantastische Grafik und Steuerung

Was die Reihe wirklich gut kann, ist eine gefühlvolle, emotionale Handlung aufzubauen. Die Charaktere sind lebensecht, haben Ecken und Kanten, transportieren wichtige Werte und machen durch ihre Geschichte eine enorme Charakter-Entwicklung durch. Das reisst einen so richtig mit ins Spielgeschehen hinein. Die Lebensgeschichte, die Schicksalsschläge und die besondere Verbindung der beiden Brüder lassen einen tief abtauchen in die Welt von "Life is Strange" - spannender erzählt als viele Blockbuster. Die Entscheidungen, die massgeblich den Spielverlauf beeinflussen, geben ein Gefühl von Verantwortung und binden so den Spieler noch mehr ins Spielgeschehen mit ein. Mitfiebern ist dabei garantiert.

Screenshot

Leider werden diese Atmosphäre und Spieltiefe von der hakeligen Steuerung auf der Switch eher gestört als gefördert. Beim Erkunden der Welt bleibt die Kamera öfter mal hängen, sodass das Anvisieren von gewissen Gegenständen mühsam ist. Es gibt anders als in vielen Point-&-Click-Adventures auch keine Möglichkeit, durch die verschiedenen interagierbaren Gegenständen zu wechseln. Darüber hinaus laufen Daniel und Sean gern mal gegen unsichtbare Wände oder schaffen es nicht, über einen 5 cm hohen Stein zu gehen, sondern müssen ihn umständlich umgehen, klettern zwei Minuten später aber eine steile Klippe hinunter, als sei nichts gewesen. Die Grafik ist ebenfalls eher schlecht als recht, diverses Flimmern und Glitches begleiten einen durch die sonst schöne Welt von "Life is Strange 2" und zerstören dabei die aufgebaute, ernste und emotionale Atmosphäre. Eine ungewollte Komik schleicht sich ein, wenn der Hund der beiden Jungs plötzlich einen doppelt so breiten Mund hat. Es sind zwar nur wenige Szenen betroffen, aber genug, dass sie negativ auffallen.

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