Little Nightmares II - Test/Review

Packende Flucht aus Pale City

Test Video Sönke Siemens getestet auf PlayStation 4

Unbedingt mit Kopfhörern spielen!

Nebst Plattform-Passagen, Puzzles, Kämpfen und Fluchtsequenzen konfrontiert euch "Little Nightmares II" mit einer ganzen Reihe an spannend umgesetzten Schleichabschnitten. Ein schönes Beispiel hierfür ist die Begegnung mit einer grotesken Lehrerin in Kapitel 2. Hochkonzentriert sitzt sie in einer Szene an einem riesigen Flügel und spielt Klavier, während ihr die Aufgabe habt, eine Plattform über ihr abzusenken.

Solange ihre Musik erklingt, seid ihr sicher. Doch wehe, ihr setzt die Winde in Bewegung, während sie gerade in ihrem Notenheft blättert! Dann bemerkt sie euch sofort, und ihr extrem dehnbarer Hals schnellt wie der einer hungrigen Giftschlange in eure Richtung. Exitus!

Screenshot
Little Nightmares II

Wir wollen nicht zu viel verraten, aber der Jäger mit Jutesack und die gefrässige Lehrerin mit Giraffenhals sind nur zwei von mehreren Bossbegegnungen, die euch im Verlauf der insgesamt fünf Kapitel umfassenden Kampagne eiskalte Schauer über den Rücken laufen lassen.

Dass man auch sonst praktisch ständig ein mulmiges Gefühl in der Magengegend hat, liegt in erster Linie an der wirklich schaurig-schönen Präsentation. Angefangen beim nahezu perfekten Spiel aus Licht und Schatten über die grotesken, mit unglaublich viel Fingerspitzengefühl entworfenen Kulissen bis hin zur brillanten Soundkulisse: "Little Nightmares II" ist audiovisuell ein echtes Meisterwerk.

Screenshot
Little Nightmares II

Insbesondere Ton und Musik möchten wir an dieser Stelle noch einmal gesondert hervorheben. Sei es nun das ungeduldige Surren von Schmeissfliegen beim Erkunden einer Leichenhalle, das bedrohliche Knistern defekter Stromleitungen beim Durchqueren eines überschwemmten Supermarktes oder das unverkennbare Geräusch, wenn der maskierte Jäger in seinem Schuppen stinkende Tierkadaver rupft: Audiodirektor Tobias Lilja und sein Team treffen den Nagel auf den Kopf. Und zwar millimetergenau!

Flankiert wird die Glanzleistung von mehr als einem Dutzend Musikstücken, die die Stimmung der jeweiligen Situation mit Bravour einfangen. Mal melancholisch und langsam, mal ruhig und nachdenklich stimmend, mal aufwühlend oder mysteriös - grossartig!

Kommentare

Little Nightmares 2 Artikel