Live a Live - Test / Review

Retro-JRPG mal acht

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Derbe Sprache und witzige Steinzeit

Wir selbst haben das Original zwar nie gespielt, doch es versteht sich von selbst, dass sich mit dem Remake von "Live a Live" vor allem technisch einiges verändert. Zum Einsatz kommt die Unreal Engine, wobei laut Square Enix auch darüber hinaus dieselbe Technik verwendet wird wie bei "Octopath Traveler". Die Entwickler nutzen die Engine also nicht für eine hochmoderne 3D-Grafik, sondern setzen auf einen Pixellook in HD-Auflösung. Grafik ist natürlich immer auch Geschmackssache. Uns gefällt der Stil jedenfalls gut und besonders die Art, wie die Macher damit den Retrocharme des Originals einfangen. Genau dem schaden auch verschiedene Neuerungen nicht, zum Beispiel die beinahe durchgängige, wahlweise auf Englisch oder Japanisch verfügbare Sprachausgabe oder der glasklare Sound des durchweg gelungenen Soundtracks - inklusive des angenehm an Sergio Leones Italo-Western erinnernden Songs im Wilden Westen.

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Bei den Dialogen fällt indes auf, dass sie bei Weitem nicht so stark auf Familientauglichkeit getrimmt sind, wie das besonders bei Nintendo-eigenen, aber auch allgemein bei Nintendo-exklusiven Spielen oft der Fall ist. In "Live a Live" fällt etwa häufiger das Wort "Shit" oder Schimpfwörter wie "Son of a Bitch". Um das klarzustellen: Wir finden das nicht schlimm! Vielmehr ist es eine erfreuliche Abwechslung zum sonst so braven Ton in Nintendo-Titeln. Auffällig ist es dennoch, dass "Live a Live" eine derbere Sprache nicht gerade scheut. Schön ist zudem, dass es in den meisten Kapiteln humorvolle Elemente gibt, die uns wirklich oft zum Lachen gebracht haben. Ganz besonders gilt das für den Steinzeit-Abschnitt, in dem die Charaktere, wie bereits erwähnt, nicht sprechen können, Inhalte und Informationen also für die Spieler in Form von Symbolen in Gedankenblasen angezeigt werden. Das allein ist schon eine witzige Idee. Aber beispielsweise in einer Szene, kurz nachdem unsere Spielfigur Bekanntschaft mit einer Steinzeitfrau gemacht und sich natürlich in sie verliebt hat, mussten wir Tränen lachen.

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