Mafia: Definitive Edition - Test / Review

Ein erstklassiges Remake

Test Video Benjamin Braun getestet auf PlayStation 4

The Depthfather

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Änderungen ergeben sich aber nicht nur dort, wo die Action im Zentrum steht, wobei ihr es in den Ballersequenzen tendenziell mit erheblich mehr Gegnern zu tun bekommt, sondern auch in ruhigeren Abschnitten. Nach dem Autorennen, bei dem Tommy wie gehabt in der Nacht zuvor einen Rennwagen stiehlt, um ihn von einem Mechaniker manipulieren zu lassen und schliesslich selbst den Sieg holen muss, gibt es etwa eine kleine Feier. Da Paulie sich betrunken hat, müsst ihr ihn nach Hause fahren, wobei er euch auf dem Weg zu seiner Wohnung erzählt, wie er zu Salieri kam. Während man dort mit dem brutalen Vollstrecker fast schon Mitleid haben kann, sieht es auf der Mission, in der ihr Schutzgelder eintreibt, anders aus. So erzählen euch die Begleiter während der Fahrt, wie Paulie einen Ladenbesitzer übel zugerichtet hat, der nicht zahlen wollte – im Original wurde an dieser Stelle so gut wie nicht gesprochen. Aber noch mehr allein in dieser Mission ist anders. Denn hier wartet ihr bei den ersten beiden „Kunden“ nicht lange draussen im Auto, ohne dass auch nur irgendwas passiert. Im Remake steigt ihr auch einmal mit aus und holt den Umschlag mit dem Geld aus dem Hinterzimmer. Auch das trägt sehr zur Glaubwürdigkeit des Geschehens bei.

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Mehr und teils stärker abgewandelte Dialoge gibt es zudem in den Zwischensequenzen, in denen insbesondere die Beziehung zwischen Tommy und seiner späteren Ehefrau Sarah eine wichtigere Rolle spielt. Das ist auch mehr als sinnvoll, immerhin ist es ja vor allem Tommys Frau, weshalb bereit ist, einen Deal mit den Cops auszuhandeln. Die veränderten und erweiterten Dialoge machen aus den Charakteren keine völlig anderen. Doch es gelingt ihnen deutlich besser, auch skrupellosen Figuren die Don Salieri eine menschliche Seite zu geben, ohne deren Hang zur Gewalt unter den Teppich zu kehren.

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Mehr Tiefe erlangen die Charaktere auch durch kleine Ergänzungen. So veräppelt Paulie gerne Salieris stotternden Mechaniker Ralphie, den er im Original lediglich gegenüber Tommy als „eine Art Idiot“ bezeichnet. Ralphie versucht Paulie gar Kontra zu geben, woraufhin die Situation beinahe eskaliert. Das alles funktioniert aufgrund der guten deutschen Sprecher auch in der hiesigen Fassung exzellent, wobei ihr „Mafia“ auf Wunsch auch auf Englisch spielen könnt. Das hat zudem einen kleinen Vorteil: In den Radiosendern gibt es nämlich immer wieder mal Ansagen, die etwa auf die Ereignisse in Deutschland zur Zeit der Spielhandlung (abgesehen vom Epilog 1930-1938) eingehen. Diese wurden, anders als die regulären Ingame-Dialoge nämlich nicht lokalisiert.

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