Mafia: Definitive Edition - Test / Review

Ein erstklassiges Remake

Test Video Benjamin Braun getestet auf PlayStation 4

Starface

Rein technisch betrachtet hinterlässt das Remake von „Mafia“ ebenfalls einen sehr guten Eindruck. Ähnlich wie bei Story und Missionen orientiert sich Hangar 13 stark am Original, was insbesondere an der allgemeinen Architektur der Stadt erkennbar ist. Selbstverständlich gibt es hier keine eckigen Häuserkästen mit groben Texturen. Die äusserst detailreichen Umgebungen und Fahrzeuge vermitteln das Bild einer lebendigen Metropole, bei denen man schon auf einen flüchtigen Blick sagen kann, ob man sich gerade etwa in Chinatown, Little Italy oder einem der anderen Bezirke befindet. Dass man deutlich mehr Gebäude betreten kann, als im Original, trägt genauso wie die vielen Passanten und der relativ dichte Verkehr bei. Überall gibt es zudem kleine Stände, „Zeitungsjungen“ preisen mit Nachrichten über Ereignisse, an denen Tommy nicht ganz unbeteiligt war, die neueste Ausgabe an, Fussgänger lassen immer wieder mal passende Bemerkungen los.

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Visuell besonders ansprechend sind die Zwischensequenzen, die mit vielen, aber nicht übertrieben eingesetzten Kameraperspektiven, einer dezenten „Filmkörnung“ und der lebensechten Mimik der Figuren daherkommen wie ein Scorsese-Film. Technisch perfekt ist „Mafia“ allerdings nicht. Während das Spiel in Abschnitten zu Fuss durchweg flüssig läuft, ist die Bildrate beim Autofahren in der Stadt oft leicht unstet. Wer besonders schnell fährt, bekommt es auch in Lost Heaven selbst mit aufpoppenden Objekten oder Texturen zu tun. Letzteres ist jedoch in den ländlicheren Gebieten auffälliger, da dort etwa ständig Gräser am Strassenrand scheinbar vor unseren Augen nachwachsen. Das klingt allerdings kritischer, als es gemeint ist. Denn trotz solcher Schwächen sieht „Mafia“ richtig gut aus und lässt visuell kaum Wünsche offen. Einen möglichen Wunsch der Kenner des Originals aber erfüllt Hangar 13 nicht. Denn abseits der etwa zehn Stunden langen Storykampagne gibt es lediglich noch den normalen „Freie Fahrt“-Modus, in dem ihr also lediglich frei durch die Stadt cruisen oder noch nicht eingesackte Sammelobjekten suchen könnt. Die „Freie Fahrt Extrem“, die zusätzlich Missionen und Challenges bot, gibt es im Remake nicht.

Fazit

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Mit „Mafia: Definitive Edition“ liefert Hangar 13 ein erstklassiges Remake des Gangster-Klassikers von 2002 ab. Die Entwickler werten das Action-Adventure dabei nicht nur technisch massiv auf, sondern verbessern es auch in jeder anderen Hinsicht. Denn durch die zusätzlichen Dialoge während der Fahrt oder in den Zwischensequenzen erlangen die Charaktere allesamt eine grössere Tiefe, die die im Kern identische Story zusätzlich aufwertet. Und auch spielerisch legt das Remake deutlich zu, bietet wesentlich spektakulärere Feuergefechte, wuchtigere Nahkämpfe und mitreissende Verfolgungsjagden. Hinzu kommen etliche Kleinigkeiten wie der erhöhte Komfort durch GPS und die vielen Einstellungsoptionen inklusive Cop-Strenge bei Verkehrsverstössen. Zudem gibt es das Spiel bereits zum Mid-Price, was es umso mehr zu einem Angebot macht, das man nicht ablehnen kann.

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