Magic: The Gathering

Magic: The Gathering im Februar

Artikel Simone Schreiber

Hinter uns liegen ein paar aufregende Wochen, in denen wir erste Erfahrungen mit "Dunkles Erwachen" (Dark Ascension) sammelten, auf Prerelease- und Launch-Events spielten und den Besten der Besten beim Spielen der Magic ProTour auf Honolulu über die Schulter schauten.

So spielen sich die neuen Karten

Am 28. und 29. Januar sowie am 4. und 5. Februar fanden die offiziellen Prerelease- und Release-Turniere statt, bei denen Magic-Spieler erstmals einen Blick auf die neuen Karten aus "Dunkles Erwachen" werfen konnten. Unsere Autorin Simone Schreiber hat für euch in München an beiden Draft-Events teilgenommen und verrät euch, was die neue Edition im Härtetest taugt.

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Der erste kleine Wermutstropfen zeigte sich bereits, als der "Magic-Judge" uns die sechs Booster, aus denen wir ein turniertaugliches 40-Karten-Deck bauen mussten, in die Hand gab: Nur drei waren aus "Dunkles Erwachen", die anderen drei – wieder einmal – "Innistrad". Das liegt aber nicht daran, dass man uns um unser Startgeld prellen oder die neuen Karten vorenthalten wollte, sondern dass "Dark Ascension" nur schwache 158 neue Karten enthält. Bei "Innistrad" waren es fast 100 Karten mehr. Die Veranstalter müssen also ein wenig tricksen, um uns einen brauchbaren Pool für ein Draft-Turnier zu liefern.

Zum Glück bietet sich das bei  "Dunkles Erwachen" auch an, denn die Karten sind den Mechaniken aus "Innistrad" sehr ähnlich und bauen teilweise auch auf Karten der vorherigen Edition auf. So ist der "Predator Ooze" beispielsweise eine verbesserte Version des "Acidic Slime" aus Magic 2012 und ist zusammen mit dem unverwüstlichen "Strangleroot Geist", dem "Skinshifter" und dem neuen "Wolfbitten Captive" perfekt für ein starkes, rein grünes Deck geeignet. Interessant sind auch die neuen Zombie-Kombinationen mit dem "Diregraf Captain", mit dem euer Gegner immer einen Lebenspunkt verliert, wenn einer eurer Zombies stirbt und natürlich dem "Havengul Lich", den im Turnier allerdings nur wenige Glückliche ergattern konnten.

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Ich hatte auf dem Prerelease-Event Glück im Unglück. Zwar wollte ich eigentlich auf keinen Fall ein schwarzes oder Geisterdeck spielen, als in meinen sechs Boostern jedoch gleich einen "Drogskol Captain" und einen "Drogskol Reaver" (beide aus "Dark Ascension) auspackte, entschied ich mich natürlich kurzerhand um. Ersterer sorgt dafür, dass alle anderen Geist-Kreaturen +1/+1 erhalten und gleichzeitig fluchsicher sind; der "Drogskol Reaver" ist hingegen ein starker 3/5 Geist der nicht nur fliegt, sondern auch mit Doppelschlag (Double Strike) und Lebensverknüpfung (Life Link) ausgestattet ist. Diese unschlagbare Kombination polierte ich noch mit zwei "Elgaud Inquisitor" auf, die nach ihrem Tod als Geister wiederkehren und packte die Geister produzierende Hexerei "Lingering Souls" rein. Ein "Nibilis of the Breath", ein "Hollowhenge Spirit" und ein unverwüstlicher "Stormbound Geist", schon war mein erstes Geister-Deck fertig und schlug sich im Turnier sogar recht gut gegen die Kreationen der anderen Spieler. Nicht fehlen durfte natürlich der "Cackling Counterpart" aus "Innistrad", mit dem sich einfach Kopien vom "Drogskol Captain" oder "Drogskol Reaver" machen lassen.

Zwei mal während dem Turnier entschied jedoch eine eher unscheinbare Karte die Parte für mich: Der "Gavony Ironwright". Diese anmutige Schmiedin ist zwar nur eine weisse 1/4 Kreatur, bringt aber eine wertvolle Schicksalsstunde-Fähigkeit mit. Solange ihr Beherrscher nämlich fünf Lebenspunkte oder weniger hat, erhalten alle übrigen Kreaturen dieses Spielers +1/+4 – perfekt für eine dramatische Wendung des Blattes in letzter Sekunde.
Die neue Schicksalsstunde-Mechanik spielt sich im Härtetest generell sehr interessant. Mit entsprechenden Karten auf dem Spielfeld überlegt man es sich als Spieler genau, ob man nun wirklich mit der Kreatur mit Lifelink (Lebensverknüpfung) angreift oder eine feindliche Attacke völlig ungeblockt lässt, um vom dem Schicksalsstunde-Bonus zu profitieren. Natürlich musste während dem Turnier mehr als einmal der Magic-Judge anrücken, um spezifische Fragen zu Schicksalsstunde zu klären. Der Bonus greift nämlich sofort, sobald der betreffende Spieler fünf oder weniger Lebenspunkte hat – da heisst es genau rechnen und jeden Schritt gründlich abwägen. Ebenfalls spannend waren die neuen unverwüstlichen Kreaturen. Diese sind zwar nicht unbesiegbar, kehren nach ihrem Tod aber sofort zurück und werden dadurch sogar stärker. Gegen solche Kreaturen überlegt man es sich zweimal, ob man sie wirklich blocken und damit töten will oder nicht.

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Besonders hervor stach auf den Events eine Karte, die jeweils nur ein glücklicher Spieler ergattern konnte: "Elbrus, the Binding Blade". Dieses Artefakt ist eine gewöhnliche (wenn auch teure) Klinge, die dem Träger läppische +1/+0 gewährt. Schafft es ausgerüstete Kreatur jedoch einem Spieler Kampfschaden zuzufügen, wird der Dolch in einen fliegenden 13/13-Dämon mit Trampeln und Einschüchtern verwandelt. Sobald ein Spieler das Match verliert, erhält dieser "Whitengar Unbound" noch dreizehn +1/+1-Marken – fast schon unfair und wirklich eine Herausforderung in Duellen mit mehr als zwei Spielern.

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