Magic: The Gathering - Special

Zusammenkunft alter Freunde - Was während 20 Jahren Spielpause passiert ist

Artikel Alain Jollat

Das Besondere an “Magic: The Gathering” ist, dass es sich um ein Sammelkartenspiel handelt. Was heutzutage nichts Spektakuläres mehr ist, was anno dazumal eine Besonderheit, etwas noch nie Dagewesenes. Man konnte sich das Spiel nach eigenen Vorstellungen auf- und ausbauen. Man brauchte einfach - neben dem nötigen Kleingeld wohlverstanden - etwas Glück, um tolle Karten aus den sogenannten Boostern herauszufischen. In Boostern befanden und befinden sich heute noch jeweils 15 bedingt zufällig zusammengemischte Karten. Diese werden nach Seltenheit eingestuft und sind damit mehr oder weniger häufig zu finden. So gesehen basieren die heutigen Lootboxen auf dem Prinzip, das Booster-Packs damals populär gemacht haben.

Mit diesen Karten konnte man dann -seinen eigenen persönlichen Spielkartenstapel - sein Deck - zusammenstellen und gegen andere Spieler antreten. Viel hat sich geändert - vieles blieb gleich In den vergangenen Jahren haben sich viele Mechaniken geändert, wobei das Grundgerüst natürlich weiterhin dasselbe ist, wie es zu Beginn des Spiels bereits vorhanden war.

Mit der 16. Erweiterung “Urzas Vermächtnis” wurden zum ersten Mal Premium-Karten hergestellt, die unter dem englischen Begriff Foil-Cards bekannt sind. Dabei handelt es sich um spezielle Versionen von regulären Karten, die mit einem etwas eigenen Glanzeffekt ausgestattet sind. Viele weitere Spielmechanismen haben seither Einzug ins Spiel gehalten, wie etwa, dass man gewisse Zauberkosten mit Lebenspunkten bezahlen kann oder dass Karten weiterentwickelt werden können und sich dann in andere Karten verwandeln. Und natürlich wurden die Planeswalker dem Spiel als eigene, neue Kartenart hinzugefügt.

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Andere Regeln wie etwa das früher noch als fakultativer Element vorhandene Ante (eine zufällige Karte als Einsatz, den der Gewinner des Spiels vom Verlierer übernommen hat) oder der Mana-Brand, der einem Lebenspunkte raubte, wurden gestrichen.

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Oftmals war es so, dass ein neuer Regelmechanismus Thema eines gesamten Erweiterungsblocks war. Diese Blocks bestanden jeweils aus zwei, drei oder selten vier thematisch zusammenhängender Erweiterungen. Als Beispiele der letzten paar Erweiterungen seien beispielsweise “Kaladesh” genannt, das den Fokus auf Artefaktkarten legte, die keiner der fünf Mana-Farben angehören, und Spielsteinkreaturen, die durch andere Karten erschaffen wurden. Im Block “Ixalan”, das thematisch Piraten und Dinosaurier in einen Topf warf, gab es Karten, die “entdeckt” werden und sich unter gewissen Umständen verwandeln konnten. Dies wiederum sollte den Entdeckerdrang der Seefahrer widerspiegeln. Solche Mechanismen bleiben möglicherweise in zukünftigen Sets erhalten, andere wiederum bleiben eine Eigenheit der jeweiligen Sets und verschwanden mit dem Erscheinen neuer Erweiterungen wieder.

Das Ding für Neulinge

Nachdem das letzte Core Set (oder Hauptset, wie es übersetzt heisst) 2015 herausgegeben wurde, ist dieses Jahr wieder eines erschienen, trägt aber den Jahrgang 2019. Zielpublikum dieser Hauptsets sind neue Spieler - das merkt man daran, dass bei vielen Karten gewisse Keywords mit einer zusätzlichen Erklärung versehen sind, die den Mechanismus erläutert, was normalerweise nicht der Fall ist. Solche Hauptsets verwenden in der Regel eine Mischung aus neuen Karten, die für diese Sets entworfen werden, lassen aber auch Karten aus vorhergehenden Erweiterungen einfliessen. Konkret befinden sich im Hauptset 2019 Karten aus dem "Kaladesh"- und “Ixalan”-Block sowie der “Dominaria”-Erweiterung, jedoch ohne Karten mit den speziellen Regelmechanismen. Etwas Internet-Recherche müssen Neulinge aber trotzdem betreiben, denn im Gegensatz zu den Anfängen des Spiels ist kein detailliertes Regelheft mehr beigelegt, sondern eine Schnellstart-Regelübersicht, die den groben Ablauf, den Aufbau der Karten und die Basics auf zwei Seiten erklärt. Wer keinen Bock hat, sich in die Regeln einzulesen, der kann auch an einem der regelmässigen Events teilnehmen, die durch Spieleläden oder “Magic”-Communitys veranstaltet werden. Mit kostenlosen Welcome-Decks können sich Neulinge das Spiel durch andere Spieler erklären lassen und die ersten Runden gegeneinander antreten.

Wer sich dann am Zusammenstellen eines eigenen Decks versuchen will, der kann zur Deckbaubox greifen, die neben einer grossen Anzahl an Ländern auch Booster-Packs enthält.

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