Mit dem neuen Teil des Funracers will Nintendo das fantastische "Mario Kart 8 Deluxe" auf der Switch 2 beerben. Ein echter Ersatz ist das Rennspiel zum Launch der neuen Konsole aber nur zum Teil und trotz riesiger Open World auch nicht ganz das erhoffte Umfangsmonster.
Wenn man es ganz genau nimmt, warten die Fans inzwischen seit mehr als elf Jahren auf einen neuen Teil von Nintendos Funracer "Mario Kart". Im April 2017, was auch schon mehr als acht Jahre zurück liegt, erschien zwar "Mario Kart 8 Deluxe" für Switch. Abseits zahlreicher Erweiterungen und technischer Verbesserungen handelt es sich dabei aber dennoch lediglich um eine Neuauflage des ehemals für Wii U veröffentlichten Vorgängers. "Mario Kart World" macht nun auf Switch 2 so manches neu und anders, verlegt die Rennen in eine grosse, nahtlose Open World, unterstützt bis zu 24 statt nur 12 Spieler und führt mit der K.O.-Tour sogar einen grandiosen, komplett neuen Modus ein. Ob das reicht, um "Mario Kart 8 Deluxe" abzulösen, was am neuen Serienteil gut ist und was (noch) nicht, erfahrt ihr in diesem Test.
Alles in der Open World

Eine der wichtigsten Neuerungen von "Mario Kart World" besteht darin, dass sämtliche Runden-Rennen und Strecken-Kurse direkt in einer offenen Spielwelt stattfinden. Verfahren in dem Sinne könnt ihr euch aber trotzdem nicht, da die Pisten während der Wettbewerbe natürlich durch Begrenzungen absteckt sind. Verlasst ihr diese dennoch, schiesst also etwa mal in einer Kurve übers Ziel hinaus, werdet ihr wieder zurückgesetzt. Also im Prinzip genauso wie auch in den meisten anderen Open-World-Rennspielen wie etwa "Forza Horizon". Wirklich offen ist die Welt deshalb nur in der Freien Fahrt, einem separaten Spielmodus, in dem ihr einfach nach Lust und Laune durch die Gegend cruisen, aber auch verschiedene Bonusaufgaben und Challenges absolvieren könnt. So sammelt ihr in der Welt etwa nur schwer erreichbare Peach-Münzen oder aktiviert P-Schalter, die dann zumeist knackig-kurze Herausforderungen aktivieren. In einem Canyon müsst ihr dann etwa eine kleine Zahl an Toren durchfahren, die mitten in flüssiger Schokolade stehen. Verliert ihr zu viel Geschwindigkeit, versinkt ihr, was mehr Zeit kostet, als ihr habt. Seid ihr erfolgreich, sind die meisten dieser Aufgaben aber innerhalb von weniger als einer Minute abgeschlossen.

Die offene Welt dient zudem als Lobby, wenn ihr an Online-Wettbewerben teilnehmt. Allerdings nur temporär. Ist die Rennveranstaltung vorbei, landet ihr zumeist in der neuen "Lobby". Die Fahrer, die sich zuvor darin getummelt haben, sind dann also häufiger alle weg und die während des Test extrem schnelle Spielersuche beginnt von Neuem. In der Freien Fahrt, die ein reiner Offline-Solo-Modus ist, trefft ihr wiederum auf keine anderen Fahrer, weder echte, noch KI-gesteuerte, die ihr direkt zu irgendwelchen Rennen herausfordern könnt. Da hätte man definitiv mehr draus machen können. So fällt bei uns die Motivation, in die Freie Fahrt zu gehen, letztlich überschaubar aus. Der eigentliche Rennspielbetrieb funktioniert dann aber auch online reibungslos, wenn ihr eine Mitgliedschaft für Nintendo Switch Online habt, die übrigens auch dann benötigt wird, wenn ihr in den Zeitrennen gegen die Ghosts anderer antreten respektive euren eigenen Ghost hochladen möchtet.