Hartnäckige Stadtverteidiger
Stichwort Feinde: Die punkteten in der zwei Levels umfassenden Demoversion nicht unbedingt durch taktische Cleverness, sondern vielmehr durch die Tatsache, dass sie euch gnadenlos an den Versen kleben. Mit anderen Worten: Wer in "Metal Eden" nicht kontinuierlich in Bewegung bleibt, hat schnell das Nachsehen und läuft im wahrsten Sinne des Wortes Gefahr, überrannt zu werden.

Eine weitere Herausforderung stellt die Tatsache dar, dass ASKAs Primärwaffe - eine futuristische Kleinkaliberpistole namens Hertz AP mit guter Präzision und hoher Feuerfrequenz - bei kontinuierlichem Feuern schnell überhitzt. Umso wichtiger ist es, Salven sehr gezielt abzufeuern und immer wieder kurze Pausen einzubauen, um die Temperatur der Waffe unter Kontrolle zu halten.
Im Verlauf der insgesamt acht Kampagnenmissionen kommen dann natürlich noch andere Waffen hinzu. Bereits Teil der Hands-on-Fassung waren eine grosskalibrige Laserpistole namens U9 Supra, eine vor allem auf kurze Distanz hoch effektive Shotgun und eine Laser-Gatling-Kanone. Letztere stand nur in einem speziellen Levelabschnitt zur Verfügung, mähte die Feinde dort allerdings nieder wie eine Sense Grashalme.
Zugegeben: Einen Innovationspreis gewinnt Reikon Games für die bisher enthüllten Argumentationsverstärker zwar nicht, dafür überzeugten die Waffenmodelle, die Nachladeanimationen und das allgemeine Handling.

Hinzu kommt, dass sich jede Waffe an sogenannten PIG-Shop-Terminals im Tausch gegen die durch Kills verdiente Währung "Dust" Schritt für Schritt hochstufen lässt. Mit dem 5'000 Credits teuren "Chainer"-Modul etwa kann der Laserstrahl der U9 Supra beim Aufprall auf bis zu zwei Widersacher überspringen, während ein anderes Upgrade zum Beispiel die Feuerrate der waffeneigenen Zielsuchraketen steigert.
Abseits der schweisstreibenden, regelmässig eingestreuten Feuergefechte bahnt ihr euch einen Weg durch eine - zumindest in der Demo - vergleichsweise linear aufgebaute Welt mit allerlei Sprung-, Wallrun- und Enterhaken-Passagen, die streckenweise Erinnerungen an "Mirror's Edge" wecken. Hin und wieder konfrontieren euch die Entwickler zudem mit Abschnitten, in denen ihr euch - ähnlich wie in "Ratchet & Clank: Rift Apart" - in ein futuristisches Schienensystem (hier Air Lift genannt) einklinkt, in einem Affenzahn dem Streckenverlauf folgt und dabei hektisch zwischen verschiedenen Spuren wechseln müsst.
Ausblick
Trotz seiner bisher vergleichsweise hohen Linearität im Leveldesign sorgt "Metal Eden" für einen interessanten Flow und viel Adrenalin. Denn die Kämpfe machen Laune und lassen sich nur gewinnen, wenn man einen kühlen Kopf behält, konstant in Bewegung bleibt, sich mithilfe von Jumppads in die Luft katapultiert und die Eigenheiten von ASKAs Waffenarsenal berücksichtigt. Aber auch die bisher gezeigten Parkour- und Sky-Lift-Passagen machen Lust auf mehr, ebenso das bereits gezeigte Fähigkeiten-Upgrade-System. Vorangepeitscht wird man obendrein durch einen Soundtrack mit hoher bpm-Frequenz, gut gemachte Zwischensequenzen und die stark vertonten Situationsanalysen von KI-Begleiter Nexus.

Schön auch, dass das rund 40-köpfige Entwicklerteam Wert auf kleine Details legt und beispielsweise Gebrauch vom Gyrosensor des DualSense-Controllers macht. Die Idee dabei ist simpel: Immer wenn besonders feinfühliges Zielen notwendig ist, kann ich das Fadenkreuz durch leichte Kippbewegungen des DualSense-Controllers in die gewünschte Richtung lenken und so blitzschnell nachjustieren.

Nachbessern muss Reikon Games allerdings noch beim Feinschliff. Neben diversen Fehlern bei der Kollisionsabfrage trafen wir mehrfach auf Stellen, an denen wir Gegner auf grosse Distanz angreifen konnten, ohne dass sie darauf reagierten und beispielsweise einen Gegenangriff einleiteten. Bis zum Release im Mai bleibt aber noch genügend Zeit, diese Ecken und Kanten glatt zu schleifen. Sci-Fi-Fans mit einem Faible für Titel wie "Doom Eternal", "MirrorÄs Edge", "Ghostrunner" und "Returnal" sollten "Metal Eden" in jedem Fall auf dem Radar behalten!