Metal Gear Survive - Test

Überlebenstraining mit Online-Zwang

Test Video olaf.bleich getestet auf PlayStation 4

Immer online

„Metal Gear Survive“ lässt euch die Wahl, ob ihr schleichen oder metzeln möchtet. Aggressives Vorgehen kostet Ausdauer und im schlimmsten Fall Lebenspunkte. Dank portabler Hilfsmittel wie besagtem Zaun, Minen oder anderen Hindernissen erhalten die Gefechte eine taktische Komponente. Anfangs verfügt ihr lediglich über Hieb- oder Stichwaffen wie einen Metallspeer oder eine Machete. Später schaltet ihr Pistolen, Gewehre und modernere Kriegsgeräte frei. So wirklich handlich spielen sich die Kämpfe nicht. Das Einschätzen von Distanzen fällt mitunter schwer. Schusswaffen machen Lärm und locken damit Feinde an.

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Entsprechend solltet ihr auf lautlose Killer wie Pfeil und Bogen setzen. Langfristig lässt „Metal Gear Survive“ die Abwechslung im Kampf und in der Gegnerauswahl vermissen. Das passt zwar zum Szenario, aber etwas mehr Vielfalt wäre trotzdem schön gewesen. Da es sich bei euren Widersacher zumeist um untote Wandler handelt, solltet ihr keine intellektuellen Höchstleistungen erwartet. Vielmehr agieren die Blitzbirnen berechenbar, was allerdings zum Konzept des Spiels gehört.

Um überhaupt an den Start zu gehen, benötigt ihr jederzeit eine Online-Verbindung. Konami versüsst euch diesen Zwang mit täglichen Herausforderungen und Geschenken beim regelmässigen Einloggen. Nachteil der ganzen Geschichte sind allerdings die integrierten Mikrotransaktionen – etwa für einen zweiten Charakter-Slot oder temporäre Boosts. Im Online-Belagerungsmodus verteidigt ihr die Basis zu viert vor anrückenden Zombie-Horden. Auch hier spielt das Ressourcenmanagement eine wichtige Rolle, da Rohstoffe aus der Solo-Erfahrung auch online zählen. Zugleich dürft ihr aber auch Gegenstände im Feld bauen und bekommt es mit immer grösseren Wellen mit verschiedenen Gegnertypen zu tun.

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Als Belohnung gibt es vor allem Kuban-Kristalle, die ihr zum Aufleveln eurer Spielfigur benötigt. Erst in den höheren Stufen schaltet ihr dann auch die Schwierigkeitsgrade mittel und hart frei. Stufenaufstiege bescheren euch neue Talente wie etwa Luftattacken oder Meidbewegungen.

Fazit

Damit euch „Metal Gear Survive“ packt, müsst ihr ein besonderer Spielertyp sein. Zunächst einmal dürft ihr keinen grossen Ableger der „Metal Gear“-Saga erwarten. Weder Präsentation oder Gameplay noch die Story reichen an Hideo Kojimas Meisterwerke heran. Trotzdem besitzt es einige Qualitäten, wenn ihr euch darauf einlasst. Dass Dite nicht gerade der schönste Schauplatz der Videospielgeschichte ist, sollte deutlich geworden sein.

Und dennoch frisst „Metal Gear Survive“ die Spielstunden förmlich auf. Das Sammeln der Ressourcen und der langsame Aufbau des eigenen Lagers motivieren. Natürlich stosst ihr zwischendurch immer wieder auf zweifelhafte Design-Entscheidungen wie etwa die Mikrotransaktionen. Aber gerade die Open-World- und Survival-Aspekte machen Spass und das Kampfsystem ist trotz weniger Gegnertypen ordentlich. Müsst ihr euch „Metal Gear Survive“ kaufen? Nicht unbedingt, aber es bietet dennoch eine über weite Strecken unterhaltsame Survival-Erfahrung für Jäger und Sammler.

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