Begrenzte Abwechslung
Für uns sind jedenfalls die Kämpfe und das Archetypensystem die klar grösste Stärke des Spiels. Das gilt auch, obwohl die Entwickler es bei der Anzahl der freischaltbaren Archetypen fast schon ein bisschen übertreiben, zumal es für so gut wie jeden davon noch eine zweite oder gar dritte Ausbaustufe (oder nennen wir es Evolutionsstufe) gibt. Der Spielverlauf bleibt dafür ansonsten recht monoton. Es gibt zwar stellenweise auch mal Fluchtpassagen, so etwas wie Schleichabschnitte oder kleinere Rätsel. Allzu gross ist die spielerische Abwechslung ausserhalb der Kämpfe aber nicht. Die einzelnen Städte sind darüber hinaus nicht sonderlich gross geraten und lassen nur begrenzt Raum zur Interaktion.
Kreative Ideen bei Gegnertypen und Bossen stecken jedoch allemal drin, und teils auch mal bei den eher schlauchartig angelegten Dungeons. So müsst ihr im Rahmen der Hauptquest etwa einmal Jagd auf ein bestimmtes Monster machen - es gibt darüber hinaus auch prinzipiell optionale Kopfgeldjagden und ganze Zusatz-Dungeons in weiteren Nebenmissionen. Das Vieh tut dann etwas, das in einen Spielabschnitt führt, der womöglich von "Pinnochio" inspiriert ist. Wie man schliesslich wieder unter freien Himmel kommt, solltet ihr selbst erleben. Verrückte Ideen (plus jede Menge Katzen!) und japanische Spiele, das gehört jedenfalls auch in "Metaphor: ReFantazio" untrennbar zusammen.
Fazit
"Metaphor: ReFantazio" ist kein Genre-Überflieger geworden wie "Persona 5", aber nichtsdestoweniger ein gutes Rollenspiel in einem recht aussergewöhnlichen Fantasy-Setting. Die grössten Stärken liegen eindeutig in den angenehm temporeichen Rundenkämpfen nebst Echtzeit-Elementen und damit verknüpften Archetypen, die dem Spiel viel Tiefe und Raum zum Experimentieren geben. Technisch ist es nicht brillant, trifft dafür allerdings stilistisch einen atmosphärischen Ton. Es ist mehr als ein "Persona" in anders, aber gerade dank seiner Ähnlichkeiten in manchen Bereichen vor allem für jene eine Empfehlung wert, die "Persona 5" vollkommen zu Recht lieben.