Miitopia (NSW) - Test / Review

Retter der Gesichtslosen

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Mit Pfanne und Mikro in die Schlacht

Genauso wie bei eurem Haupthelden zum Spielstart bestimmt ihr auch bei euren späteren Mitstreitern nicht nur das Aussehen, sondern ebenso die Klasse. Einige davon sind eher klassische Rollenspiel-Typen wie Krieger, Magier oder Dieb. Ihr könnt aber schon früh (im späteren Verlauf gibt es weitere Optionen wie etwa einen Wissenschaftler oder eine Katzen-Klasse) beispielsweise einen Popstar wählen, der anstelle eines Zauberstabs oder eines Dolches ein Mikrofon schwingt. Oder wie wäre es mit einem Koch oder einer Köchin? Bei dieser Klasse kommt erwartungsgemäss eine Pfanne als Nahkampfwaffe zum Einsatz, von der es - wie bei allen anderen Klassen - zig unterschiedliche Varianten gibt, darunter einen Donut-förmigen Bräter und einen Wok, die stärker sind als eine gewöhnliche Bratpfanne.

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Jede Klasse verfügt ferner über individuelle Kostüme oder besser gesagt Rüstungen, die ihr mit gesammeltem bzw. in Quests verdientem Gold kaufen könnt. Wie in RPGs üblich, erhöhen sie primär die Verteidigung und geben andere Werteboni. Nicht jedes Kleidungsstück ist so hübsch oder lustig wie etwa ein Kükenkostüm des Diebes. Wollt ihr letzteres behalten, müsst ihr beim Erwerb einer stärkeren Rüstung indes keinen Nachteil befürchten. Denn in solchen Fällen dürft ihr auch einfach die besseren Werte des neuen Items auf das vorherige übertragen.

Begrenzte Kontrolle

Natürlich besitzt jede Klasse obendrein eigene Spezialfähigkeiten sowohl passiver als auch aktiver Natur, die sukzessiv auf bestimmten Charakterstufen freigeschaltet werden. Bei einem Magier ist das unter anderem ein Blitz, der auch auf die neben dem gewählten Gegner stehenden Widersacher überspringt, oder ein Erdbebenzauber, mit dem selbst bei grösseren Feindgruppen allen ein hoher Schaden zugefügt wird. Der Koch wiederum kann seine Pfanne entflammen, um einen höheren Schaden zu verursachen, aber auch mitten im Kampf eine Mahlzeit für sich oder einen der Verbündeten zubereiten, um verlorene Trefferpunkte wiederherzustellen.

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Das Besondere an den Kämpfen, die ausnahmslos rundenbasiert stattfinden, ist, dass ihr bei euren Begleitern keinen Einfluss darauf habt, ob sie einen Standardangriff ausführen, eine der Spezialfähigkeiten nutzen, die Mana-Punkte verbrauchen, welchen Gegner sie ins Visier nehmen oder ob sie es vorziehen, eine heilende Banane zu verputzen oder mittels eines Bonbons ihre Mana-Punkte wieder aufzufrischen. Auch das Pferd, das eurem Haupthelden und den Mitstreitern besonders starke Reitangriffe ermöglicht, könnt ihr nicht beeinflussen. Mal steht diese Attacke in einer Runde zur Wahl, mal nicht. Die volle Kontrolle habt ihr in "Miitopia" also lediglich über Standard-Angriff und Specials eures Haupthelden, dürft aber zumindest auch spezielle Streuer benutzen, um damit in begrenzter Menge pro Dungeon eure Truppmitglieder zu heilen, neues Mana anzuhäufen oder gar einen ausgeknockten Mitstreiter wiederzubeleben. Die Regeneration von Mana- und Trefferpunkten funktioniert aber ebenso in der von euch kontrollierten Ruhezone. Platziert ihr dort einen Mitstreiter oder euren eigenen Helden, darf er, solange er sich darin befindet, nicht am Kampf teilnehmen, kuriert neben TP und MP aber auch Statusleiden, etwa einen durch einen Medusen-ähnlichen Feind ausgelösten Heulkrampf.

Diese groben Einschränkungen beim Einsatz der Skills klingen zunächst wenig befriedigend. Tatsächlich funktioniert das Zusammenspiel des Trupps aber ziemlich gut - ein bisschen wie beim automatisierten Fähigkeiteneinsatz der Begleiter in "Mass Effect: Andromeda". Zudem habt ihr über die Waffen und Rüstungen hinaus umfangreiche Möglichkeiten, die Kampfkraft eures Trupps auf indirektem Weg massiv zu verbessern.

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