Call of Duty: Modern Warfare II - Test / Review

Wie gut ist die diesjährige Solokampagne?

Test Video Sönke Siemens getestet auf Xbox Series X/S

Drei Jahre nach dem Reboot des "Modern Warfare"-Franchises schickt Infinity Ward den direkten Nachfolger für PC, PS4, PS5, Xbox One und Xbox Series X/S ins Rennen. Wir konnten die Kampagne vor Release bereits komplett durchspielen und verraten euch, ob sie die des hochgelobten Vorgängerspiels übertrumpfen kann oder eher einen Rückschritt darstellt. So viel vorweg: In Sachen Abwechslung hat Teil 2 die Nase vorn.

"Call of Duty: Modern Warfare II" beginnt mit einem grossen Knall, den ihr sozusagen selbst herbeiführt. Konkreter formuliert: In der Rolle von Serienveteran Lieutenant Simon "Ghost" Riley bahnt ihr euch einen Weg durch einen engen Canyon in Al Mazrah, einer gebirgigen Region in der fiktiven United Republic of Adal (URA). Nach kurzem Fussmarsch erreicht ihr einen Aussichtspunkt, der die Sicht auf eine staubige Ebene freigibt. Im Zentrum: jede Menge Lkw, Militärfahrzeuge und ein Hubschrauber. Ein weiterer Blick durch das High-End-Fernrohr bestätigt, dass der iranische General Ghobrani hier allem Anschein nach im grossen Stil Waffen von Russland kauft. Dann noch ein Klick auf den rechten Analogstick, ein kurzer Kameraschnitt, und schon seht ihr, wie ein Marschflugkörper von einer in einem Container versteckten Abschussrampe abhebt. Direkt gefolgt von einer Sequenz, die euch zum Piloten ebendieses tödlichen Projektils macht.

Screenshot
Ghost beobachtet den Waffendeal in der Wüste

Der daraus resultierende Volltreffer dient als narratives Sprungbrett für den Rest der knapp sieben- bis achtstündigen Story-Kampagne. Denn der Tod von General Ghobrani wird in seinem Heimatland nicht gut aufgenommen. Insbesondere sein direkter Nachfolger Hassan Zyani schäumt vor Wut, schwört Rache für den Raketenangriff und heckt einen zwieträchtigen Plan aus, um mit mehreren zuvor erbeuteten Marschflugkörpern Ziele direkt in USA zu attackieren. Da die Geschosse jedoch nur eine beschränkte Reichweite haben, muss Hassan seine Beute irgendwie über den Atlantik bekommen und für geeignete Startpositionen sorgen.

Screenshot
Licht- und Schattenspiel begeistern - und verleiten immer wieder zum Druck auf die Screenshot-Taste

Genau hier kommt ihr ins Spiel: Im Rahmen von weiteren 16 Story-Missionen gilt es, Hassans Vorhaben zu unterbinden. Serientypisch wechselt ihr dabei in schöner Regelmässigkeit zwischen verschiedenen spielbaren Charakteren, darunter John "Soap" MacTavish und Kyle "Gaz" Garrick von der TaskForce 141 sowie Sergeant Major Rodolfo Parra von den Mexican Special Forces. Alle drei haben ein klares Ziel vor Augen, stets einen coolen Spruch auf den Lippen und wirken durch diese Kombination sympathisch und nahbar. Komplexeres Charakter-Building als in anderen "CoD"-Kampagnen sollte hier allerdings niemand erwarten.

Ebenfalls wissenswert: Konnte man im Vorgängerspiel zuweilen auch in die Rolle der Widerstandskämpferin Farah Karim schlüpfen, taucht sie diesmal nur als Motorrad fahrende Rebellenanführerin in einer Mission etwas prominenter auf. Eine spielbare weibliche Heldin steht leider nicht nur Verfügung. Und auch jene, die auf Koop-Funktionalität für die Story-Kampagne gehofft hatten, werden wie schon bei "Modern Warfare" aus dem Jahr 2019 enttäuscht.

Kommentare

Call of Duty: Modern Warfare 2 Artikel