Guter Rennverlauf
Obschon auf dem eng abgesteckten Rennparcours eine grosse Fahrermenge unterwegs ist, kommt euch die künstliche Intelligenz nicht ungerecht in die Quere. Insgesamt ist das KI-Verhalten gut. Die computergesteuerten Kontrahenten fahren herausfordernd und nutzen auch mal Haarnadelkurven für ein Überholmanöver - ein wenig Gummiband lässt sich jedoch nicht leugnen. Wie angesprochen ist das Gameplay durchaus anspruchsvoll. Im Gegensatz zu den meisten Racern reicht es nicht, in den Kurven abzubremsen, nein, auch das korrekte Sprungverhalten will geübt sein. Die nötigen Hundertstelsekunden werdet ihr etwa durch das Querlegen in der Luft erhalten oder das richtige vertikale Neigen in der Luft. Die Steuerung ist griffig und eingängig, und das Geschwindigkeitsgefühl kommt gut zur Geltung.
Editieren will gelernt sein
Das Anpassen geschieht im Grossen und im Kleinen. Wir können so etwa unser Bike-Setup revidieren und dabei unterschiedliche Einstellungen zur Verspannung, zur Federung oder zum Achsenantrieb wählen, aber auch aus dem Vollen schöpfen und eigene Kurse gestalten. Der Editor erhielt in diesem Jahr zwar neue Module und weitere Anpassungsoptionen, ist aber nach wie vor nicht intuitiv genug, um als einsteigerfreundlich zu gelten.
Brumm, Brumm
Technisch ist "Supercross 4" solide. Die Optik ist realistisch, und die Action läuft durchgängig flüssig. Details wie Spuren im Schlamm erhöhen die Immersion, und auch die lauten Motorengeräusche wirken authentisch. Erfreulich sind zudem die vielen HUD-Optionen, was OLED-Gamer freuen wird.
Multiplayer-Test war nicht möglich
Nicht getestet haben wir den Mehrspielermodus, da die Server zum Testzeitpunkt noch offline waren. Da aber auch der Nachfolger zu "Supercross 3" auf eigene Server setzt und die Verbindung im Vorjahr in aller Regel gut war, gehen wir davon aus, dass dies auch auf die vierte Edition des Spiels der italienischen Entwickler von Milestone zutrifft.
Fazit
Wie mittlerweile bei vielen Sportspielen im jährlichen Turnus, bietet euch auch "Supercross 4" mehr vom Gleichen. Die Änderungen sind zu gering, als dass sich ein Upgrade lohnen würde. Dabei ist das Rennspiel grundsolide. Das Gameplay mit super Geschwindigkeitsgefühl und griffiger, eingängiger Steuerung kann punkten. Obwohl überarbeitet, bleibt jedoch die Karriere langweilig, und die Lernkurve ist zu steil. Für Veteranen und Fans der "Supercross"-Saison empfiehlt sich ein Kauf gleichwohl. Wer gern Action und Motorräder hat, wartet, bis "MotoGP 21" erscheint.