Monster Hunter Rise - Test / Review

Möge die Jagd beginnen!

Test Video Benjamin Braun getestet auf Nintendo Switch

Nach dem Megaseller "Monster Hunter: World" geht Capcoms Action-Reihe auf Nintendos Switch in die nächste Runde. Mit doppeltem Buddy-System, frischen Monstern und etlichen weiteren neuen Features wollen die Japaner gar die grossen Fussstapfen des Vorgängers ausfüllen. Ob das gelingt, erfahrt ihr in unserem Test.

Was haben "Street Fighter II" und "Resident Evil 5" gemeinsam? Beide Spiele stammen von Capcom? Stimmt! Beide stehen aktuell in den Top 3 der erfolgreichsten Games des japanischen Herstellers? Stimmt ebenfalls! Aber da ist noch etwas: Trotz überaus bemerkenswerter 15,5 bzw. über 13 Millionen weltweit verkaufter Einheiten reicht es für keines der beiden Spiele für die Spitzenposition. Die konnte im vergangenen Jahr nämlich von Capcoms Überflieger "Monster Hunter: World" mit nahezu 17 Millionen Exemplaren eingenommen werden. Ziemlich genau zwei Jahre nach dem Release des später mit "Iceborne" erweiterten Hauptspiels steht nun der nächste Kernteil der Monsterjäger-Reihe in den Startlöchern. Wir konnten "Monster Hunter Rise" bereits im Vorfeld für euch durchspielen und verraten euch, warum es dem Serien-Primus nur beinahe das Wasser reichen kann.

Von Katzen und Hunden

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Dass Spielehersteller im Fall einer Fortsetzung ein erfolgreiches Grundkonzept nicht komplett über Bord werfen, ist bei (fast) allen Serien und Publishern zu beobachten - alles andere wäre auch seltsam. Deshalb wundert es wenig, dass die Schnittmengen zwischen "Monster Hunter: World" und "Monster Hunter Rise" recht gross ausfallen. Auch in "Rise" verbessert ihr euren selbst erstellten Jäger oder die selbst erstellte Jägerin ausnahmslos über die Ausrüstung, indem ihr neue Waffen herstellt, alte Prügel verbessert oder eure Rüstung beim Schmied verstärkt. Das trifft in "Rise" aber nur für die permanenten Verbesserungen zu, für die ihr von Monstern erbeutete Materialien, in den Missionen verdientes Geld und sonstige Ressourcen besorgen müsst. Mit anderen Zutaten, vornehmlich Pflanzen oder Insekten, stellt ihr zudem Heil- und Stärkungsmittel her oder auch Hilfs-Items, um Monster anzulocken bzw. zu vertreiben. Genau wie die Mahlzeiten, die innerhalb einer Mission verschiedene Buffs ermöglichen, und die unnötig umständliche Menüstruktur und Inventarverwaltung sind das bekannte Aspekte von "Monster Hunter".

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Allerdings macht "Monster Hunter Rise" auch vieles anders als seine Vorgänger, sogar noch ein bisschen mehr, als es "Monster Hunter: World" im Vergleich mit dem 3DS-Vorläufer "Monster Hunter 4" tat. Der wichtigste Unterschied besteht in den Palamute-Begleitern. Diese hundeähnlichen Buddys, im Spiel Canyne genannt, dienen euch als KI-gesteuerte Sidekicks, können aber auch aktiv als Reittier genutzt werden. Letzteres hat gleich mehrere Vorteile für euch. Auf dem Rücken des Palamute seid ihr zum einen deutlich schneller unterwegs. Vom Lagerstartpunkt aus erreicht ihr innerhalb von weniger als zwei Minuten praktisch jeden Punkt eines Einsatzgebiets. Musstet ihr in "Monster Hunter: World" mitunter auch mal etwas mühselig und langatmig einem geflüchteten Ziel hinterherdackeln, um den Kampf fortzusetzen, stellt ihr mit dem neuen Begleitertyp rasch ein Monster, bevor es sich wirklich aus dem Staub machen kann. Zum anderen müsst ihr euch beim Reiten um den Ausdauerverbrauch bei der Fortbewegung oder sogar beim Klettern keine Gedanken machen. Ihr bleibt so frisch, wie ihr es in dem Moment wart, in dem ihr auf den Sattel gestiegen seid. Absteigen müsst ihr vom Palamute indes nur, wenn ihr eure Hauptwaffe ziehen wollt oder speziellere Hilfs-Items nutzen möchtet, um etwa eine Fallgrube zu errichten.

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Alles andere geht auch vom Rücken eures Reittieres aus: Pflanzen und Insekten sammeln, die Verwendung von Heiltränken oder dem Schleifstein zum Nachschärfen eurer Waffe und sogar das Looten besiegter Monster sind aus dieser Position möglich. Der Palamute-Begleiter macht also alles etwas schneller und komfortabler - und im Kampf austeilen kann der optisch umfassend anpassbare Wauwau ebenfalls. Der Palamute ersetzt dabei die aus den früheren "Monster Hunter"-Spielen bekannten Palicos übrigens nicht, sondern ergänzt sie sozusagen in Form eines Doppel-Buddy-Features lediglich. Auf die Support-Eigenschaften der miauenden Palicos müsst ihr also nicht verzichten. Darauf, dass diese Doppel-Buddy-Funktion auch Nachteile in Bezug auf die Spielbalance mitbringt, werden wir später noch etwas genauer eingehen.

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