Mittelerde: Mordors Schatten

Das beste "Der Herr der Ringe" Spiel & eines der besten Games des Jahres!

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 4

Ein Hauch Dark Souls im „Der Herr der Ringe“-Universum

Seine Hauptmotivation zieht „Mittelerde: Mordor’s Schatten“ oder „Shadows of Mordor“ aus diesem unbändigen Willen seine Spieler fordern zu wollen. Klar, als Held Talion bin ich ein nahezu unsichtbarer Assassine und kann fast beliebig Uruk-hai-Kehlen durchschneiden um arme Sklaven zu befreien, die oft auf brutalste Weise gefoltert werden. Doch wenn ich wirklich etwas bewegen will, dann muss ich die höchsten Ränge von Saurons Armee infiltrieren. Fünf Elite-Warchiefs stellen die Kommandanten einer jeden Armee und residieren in der Regel in orkisch eingerichteten Festungen, in denen geschlachtete Scaragors an den Wänden hängen, Sklaven ihrer Arbeit nachgehen und sich gut 30 oder 40 Uruk-hai langweilen und aus Spass Menschen mit ihren Keulen verdreschen und sich am Knacken ihrer Knochen erfreuen. Anders als in „Dark Souls“ sind die Kämpfe jedoch nicht linear.

Ihr müsst nicht zwingend einen „Boss“ direkt angreifen, viel cleverer ist es seine Bodyguards mental zu übernehmen und sie zu einem Attentat im Verborgenen zu bewegen. Diese Fähigkeit der Gedankensteuerung kommt aber erstaunlich spät im Spiel und ist nicht übermächtig, daher müsst ihr über einen sehr langen Zeitraum überlegen, wie ihr die Armeen des Feindes ausschaltet ohne in den direkten Kampf zu gehen. Es gibt Wespennester, die sich mit dem Bogen runterschiessen lassen um zumindest für Verwirrung zu sorgen. Uruk-hai sind nicht die hellsten Leuchten am Firmament und sehr streitsüchtig, mit etwas Glück hält einer einen anderen für schuldig, rammt ihm sein Schwert in die Keule und die anderen beschäftigen sich mit ihm. Caragors sind wie bereits in der Einleitung angeteasert sehr nützlich, gerade zu Beginn des Spiels. Aber natürlich vor allem auch Trolle und Graugs, die ganze Trupps mit ihren dicken Pranken auseinander nehmen.

Wann hattet ihr das letzte mal eine Beziehung zu eurem Gegner?

Das Nemesis-System ist eine der besten Erfindungen der letzten zehn Jahre

Leider sind extrem viele Spiele nicht besonders gut darin euch einen wirklichen Grund zu nennen, warum ein Gegner euer Erzfeind ist. Call of Duty versucht es, in dem sie jedes Mal wieder einen neuen Psychopathen erfinden, wobei das dieses Jahr mit Kevin Spacey in der Antagonisten-Rolle von „Call of Duty: Advanced Warfare“ etwas anders wird. BioShock war darin sehr gut, Assassin’s Creed stellenweise auch. Doch normalerweise stehen zwischen dem Erzfeind, häufig dem finalen Boss und euch Hundertschaften von namenlosen, völlig irrelevanten Soldaten. Ich weiss nicht mehr wie viele britische Rotröcke ich in „Assassin’s Creed 3“ abgeschlachtet habe, nicht selten bin ich einfach nur von einem Baum in eine Patrouille gesprungen und habe sie aufgeschlitzt, einfach weil ich es konnte. Nicht so in „Mittelerde: Mordor’s Schatten“. Jeder von diesen Wald- und Wiesen-Orks, die irgendwo am Lagerfeuer sitzen, ihre Opfer quälen oder sich über mangelndes Fleisch auf dem Ernährungsplan beschweren kann vom Kanonenfutter zum General aufsteigen. Da gibt es zum Beispiel einen Ork namens Rash, der mit seinen langen Lala-Ohren und seiner mageren Statue nicht sonderlich ernst genommen wird von seinen Kollegen. Wenn ihnen langweilig ist, hängen sie ihn irgendwo auf und „kitzeln“ ihn mit Speeren oder foltern ihn mit heissen Brandeisen. Theoretisch könnte ich die Schergen einfach alle töten. Doch wenn ich Rash rette und ihm helfe die unterste Hierarchie der Uruk-hai auszuradieren, dann steigt er in diesem interaktiven Familienbaum auf. Er wird zum Truppführer, bekommt eine schicke schwarze Rüstung, einen Helm und eine bessere Waffe. Töte ich den nächsten über ihm, rückt er wieder eine Stufe höher und letztlich installiere ich meinen Diener in den obersten Rängen. Nur ist auch hier das Spiel herrlich unberechenbar. Denn nur mental kontrollierte Gegner tun, was auch immer ihr ihnen befiehlt. Rash hingegen kann euch jederzeit verraten, einfach nur um sich Liebkind beim General zu machen.

 

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