Fazit:
Die Geschichte ist wohl die grösste Schwachstelle von „Mittelerde: Mordor’s Schatten“. Es ist eines dieser klassischen Open-World-Spiele, die davor zurückschrecken sich selbst zu stark in den Vordergrund spielen zu wollen und euch auffordern eure eigenen Stories zu erzählen. Monolith macht abgesehen von einem fantastisch synchronisierten Gollum recht wenig aus seinem reichhaltigen Quellenmaterial der „Der Herr der Ringe“-Lizenz und das ist schade. Die Welt an sich ist aber extrem stimmig, was vor allem an der brutalen Ader der Uruk-hai liegt. Sie unterhalten sich und tauschen auf mitunter groteske und morbide Art Tipps zum Foltern ihrer Sklaven aus. „Hast du einen Tipp, wie sie nicht so schnell auseinander brechen?
Meine gehen immer so schnell kaputt“, sagt der eine zu dem anderen, als würde er über Spielzeugautos reden. „Du musst einen stumpfen Baumstamm nehmen“, entgegen sein Kumpel. „Den ein bisschen in die Glut halten und über sie streichen, das ist schön. Aber ja, schade das sie so wenig aushalten. Meine sterben auch immer viel zu schnell und das ist der Boss wieder sauer.“ Die Immersion funktioniert zudem hervorragend, weil „Shadows of Mordor“ aktuell eines der schönsten Next-Gen-Spiele überhaupt ist. Monolith hat zwei Jahre an einem System erwacht, das an Hand von Knochenstrukturen perfekt passende Helme und Rüstungen an den Recken anpasst. Von runzlig, klein bis monströs und dick ist alles dabei. Die Texturen sind auch auf der Playstation wirklich messerscharf, wir haben selten eine derart hohe Detailtiefe in ihrem PS4-Spiel gemessen. „Mittelerde: Schatten von Mordor“ ist mit seiner Polygondichte nicht weit entfernt von „Uncharted 4“, dem ersten Spiel das die Playstation 4 zu 100 Prozent ausnutzen soll.
„Mittelerde: Mordor’s Schatten“ ist der Überraschungshit des Jahres 2014. Völlig unter Radar geflogen und überflügelt von gigantischen Marketingkampagnen der Konkurrenz, präsentiert Warner hier eines der innovativsten und besten Spiele des Jahres. Die Chance für die GAMES.CH Top 3 2014 schätzen wir derzeit sehr hoch ein.