Während die 11 die Versionsnummer des letzten "Mortal Kombat"-Teils ziert, folgt nun nicht die 12, sondern die 1. Was nach schlechten Rechenfähigkeiten klingt, ergibt in der Story durchaus Sinn. Der neueste Teil der berühmt-berüchtigten Prügelspielreihe überrascht mit Neuinterpretationen bekannter Charaktere sowie Anpassungen an den Mechaniken und bleibt seinen Wurzeln in Sachen blutiger Fatalitys treu.
Ein Reboot der anderen Art
Während bereits im Jahr 2011 mit "Mortal Kombat" die bisherige Geschichte des blutigen Kampfturniers und der damit einhergehenden Fehden zwischen den unterschiedlichen Welten innerhalb des "Mortal Kombat"-Universums neu erzählt und in den folgenden zwei Spielen weitergesponnen wurde, folgt nun ein Neustart der etwas anderen Art.
Liu Kang besiegte in "Mortal Kombat 11" Kronika, die frühere Hüterin der Zeit, und wurde damit zum neuen Hüter des Stundenglases. Mithilfe dieses Artefaktes formte er eine neue Zeitlinie - und damit auch ein neues Universum. Viele altbekannte Charaktere sind wieder vorhanden, allerdings nicht mehr zwingend so, wie es alteingesessene "Mortal Kombat"-Fans gewohnt sind. Die beiden Ninjas Scorpion und Sub-Zero sind nicht mehr Feinde, sondern Brüder. Shao Kahn ist nicht mehr der Herrscher über die Aussenwelt, sondern "nur" noch General. Sindel ist die Imperatorin. Und im Gegensatz zur früheren Zeitlinie ist sie eine gerechte Herrscherin und nicht mit Kahn verbandelt.
Wer sich für die neue Geschichte interessiert, wird in der etwa acht Stunden dauernden Story-Kampagne bestens unterhalten. Während wir frühere Story-Kampagnen meist wohlwollend als kurzweiligen B-Movie-Trash abgetan haben, gibt sich Netherrealm hier keine Blösse. In zahlreichen Kapiteln spinnt man eine neue Geschichte und bemüht sich, den neuen Charakteren Tiefe und Motivation zu geben. In jedem Kapitel übernimmt man - gleich wie in den Vorgängern - die vorgegebene Rolle eines Kämpfers oder einer Kämpferin und prügelt sich durch verschiedene Auseinandersetzungen, während sich dazwischen die Story in sehenswerten geskripteten Szenen weiterspinnt.
Vorwissen ist dabei keines nötig, aber alteingesessene Serienhasen werden sicher über den einen oder anderen Salut an die Vergangenheit schmunzeln.