Moss: Book II (PSVR) - Test / Review

Quill ist wieder da!

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Lange haben wir auf ein Wiedersehen mit der quirligen, mutigen Maus gewartet. Jetzt kehrt Quill zurück - in der Fortsetzung des Virtual-Reality-Hits "Moss" von 2018. "Moss: Book II" legt erzählerisch, spielerisch und atmosphärisch noch eine ordentliche Schippe drauf.

Eigentlich sind Dioramen ein Relikt aus vordigitalen Zeiten. Besonders in Museen gab es früher viele dieser Schaukästen, in denen Modellfiguren vor hübsch detaillierter Kulisse historische Szenen nachstellten oder Mini-Dinos durch nachmodellierte Urzeit-Landschaften streunten. Auch an vielen Bahnhöfen gab es Glaskästen mit Modelleisenbahnen, die man per Münzeinwurf zum Fahren bringen konnte. Heute sind Dioramen seltener geworden, weil immer mehr Museen auf multimediale Anwendungen (Filmprojektoren, VR, AR etc.) setzen. Und weil der Aufbau solcher Miniaturwelten natürlich auch viel Platz verbraucht. Klar, an Orten wie dem LEGOLAND Discovery Center oder dem Miniatur Wunderland lebt der Reiz hochdetaillierter Nachbildungen fort. Aber viele von uns tauchen eher in Games ein, wenn sie neue Welten erkunden wollen. Vor allem, weil die auch noch interaktiv sind.

Es ist deshalb schöne Ironie, wenn ausgerechnet ein Computerspiel das Diorama aufleben lässt. Im PlayStation-VR-Game "Moss: Book II" erkundet ihr dutzende Dioramen, die kaum prächtiger und detaillierter sein könnten. Als unsichtbarer Riese betrachtet ihr diese Miniaturwelten, während die Heldin Quill durch sie hindurchwuselt. Da gibt es prunkvolle Thronsäle mit Treppen, Teppichen und Schatztruhen, die stimmungsvoll von Kerzen beleuchtet werden, während nebenan bodenlos dunkle Abgründe dräuen. Oder auch ein Gewächshaus, durch das sich Pflanzen mit bunten Blüten ranken. Ist Quill draussen unterwegs, sehen wir im Hintergrund Berge und Burgruinen aufragen, während im Vordergrund Schmetterlinge über saftig grüne Wiesen tanzen. Das Besondere daran: Die Kamera folgt Quill weder aus der Ego-Ansicht noch aus einer Schulter- oder Top-down-Perspektive. Stattdessen blicken wir in das virtuelle Diorama hinein, können uns vorbeugen, um Ecken schauen und mit Quill interagieren. Zum Beispiel, wenn sie gerade wieder einen Freudentanz aufführt - und uns die Pfote zum High Five hochstreckt.

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