Erweiterte Karriere, neue Details auf der Strecke und verbesserte Einsteigerfreundlichkeit: Gelingt Milestone mit "MotoGP 24" endlich der Sprung an die Rennsportspitze?
Apple Podcast: MotoGP 24: Auf dem richtigen Weg?
Milestones "MotoGP"-Serie hat eine eingeschworene und vor allem treue Fangemeinde. Das Lizenzspiel überzeugte stets mit seinem fordernden Gameplay, schaffte es aber nie, die breite Masse zu erreichen. Doch im vergangenen Jahr machte man mit der Integration neuer Hilfefunktionen einen Schritt in die richtige Richtung. Und genau diesen Weg beschreitet man auch mit "MotoGP 24". Aber ob es tatsächlich für einen Podiumsplatz reicht, erfahrt ihr im ausführlichen Test.
Auch für Anfänger spielbar
In jedem Jahr kämpft Milestone darum, die "MotoGP"-Reihe auch für Einsteiger attraktiver zu gestalten. Die zuletzt eingeführten "neuralen Hilfefunktionen" und ein adaptiver Schwierigkeitsgrad brachten eine spürbare Besserung, waren aber noch nicht perfekt ausbalanciert. In diesem Jahr wurden die Mechaniken weiter verfeinert.
Als Einstieg bieten sich weiterhin die Tutorialmodi an, die die grundsätzliche Mechanik erklären. Im Test hingegen schwankte "MotoGP 24" in den ersten Runden zwischen Fahrfreude und Ärger. Etliche Stürze verzeichneten wir. Doch dank der vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten fanden wir ein gutes Mittelding aus Spielbarkeit und Computer-Unterstützung. Im weiteren Verlauf passten wir die Funktionen immer wieder an unsere Fähigkeiten an und steigerten so zunehmend den Anspruch.
Der "adaptive" Schwierigkeitsgrad macht das zwar auch, ungeduldige Naturen werden aber wahrscheinlich lieber selbst Hand anlegen wollen. Unsere Empfehlung: Experimentiert unbedingt mit den Einstellungsoptionen herum. "MotoGP 24" mag in den ersten Rennen für Anfänger abschreckend wirken, ist allerdings deutlich einsteigerfreundlicher als seine Vorgänger.
Was tut sich auf der Strecke?
Auf der Strecke präsentiert sich "MotoGP 24" daher weiterhin als forderndes Rennspiel. Je weniger Hilfen ihr in Anspruch nehmt, desto mehr Feingefühl und Koordination sind gefragt. Aber genau darin liegt auch der Reiz des Spiels. Insgesamt spielt sich "MotoGP 24" zwar ähnlich, aber dennoch einen Tick anders. Das Game vermittelt etwa einen besseren Eindruck der Gewichtsverlagerung des Fahrers, was gerade beim Anbremsen von Kurven oder beim Herausbeschleunigen enorm wichtig ist. Insgesamt gibt die Rennsimulation ein besseres Feedback über den aktuellen Zustand von Strecke und Vehikel, was das Erlebnis unterm Strich nachvollziehbarer und weniger frustrierend macht als noch beim Vorgänger.
Besonders gut gefallen uns weiterhin die dynamischen Wettereffekte, die die Rennen und auch die Handhabung der Bikes auf den Kopf stellen. Verlasst ihr hier die trockene Ideallinie, ist viel Fingerspitzengefühl gefragt, damit die Motorräder nicht ausbrechen und ins Rutschen geraten. Regenrennen sind daher enorm intensiv - trotz Rückspulfunktion, mit der man eigene Fehler immer wieder ausgleichen kann.
Auf die neue Integration der Stewards blicken wir mit gemischten Gefühlen: Die virtuellen Ordnungshüter setzen die Regeln auf der Strecke durch. Bei einem Sturz beispielsweise wird dies zunächst untersucht und dann im Zweifelsfall bestraft - etwa mit einer Warnung oder Boxendurchfahrt. Das Problem: Die Stewards sind ein wenig lasch. In unseren Testrunden verursachten wir bisweilen mutwillig Zusammenstösse und sogar Stürze, um Plätze gutzumachen. Dies wurde aber nur teilweise hart bestraft. Besser funktioniert das Ahnden von Abkürzungen oder illegalen Überholmanövern. Auch brechen die Stewards Rennen gern mal ab, sollte es plötzlich zu starken Regenfällen oder grösseren Unfällen kommen.