The Last Witch Hunter - Film-Review

Der Hexenjäger-Highlander

Artikel Video Ulrich Wimmeroth

Seit bald 800 Jahren räumt Kaulder so richtig unter aufmüpfigen Hexen und Hexern auf. Und eigentlich hat er das Thema Schwarze Magie im Griff, aber jetzt scheinen sich die Ereignisse zu überschlagen. Der 36. Dolan, der Kaulder so richtig ans Herz gewachsen ist, kommt kurz nach seiner Pensionierung unter mysteriösen Umständen zu Tode. Und anscheinend hat Magie da eine erhebliche Rolle gespielt. Also forscht Kaulder auf eigene Faust nach den Schuldigen und kommt einem apokalyptischen Plan auf die Spur. Der mächtige Hexer Belial (perfekt gruselig besetzt mit dem Isländer Ólafur Darri Ólafsson) hat einen Weg gefunden die Hexenkönigin wieder auferstehen zu lassen. Mit noch mehr Macht, dass selbst Kaulder die Welt nicht noch einmal retten könnte. Aber egal wie viele böse Magieanwender Kaulder auch aus dem Weg räumt, Belial ist ihm immer einen Schritt voraus. Erst mit der Hilfe der guten Hexe Chloe (Game of Trones Wildling Rose Leslie) und ihrem einzigartigen Erinnerungszauber kommt Kaulder einer üblen Verschwörung auf die Spur. Das Herz der Hexenkönigin hatte nie aufgehört zu schlagen und wird in den Katakomben einer Kirche aufbewahrt. Nicht das einzige Geheimnis, dass die Organisation "Axt und Kreuz" vor Kaulder verheimlicht. Auch der 37. Dolan scheint seiner eigenen Agenda zu folgen. Und die meint es nicht gut mit dem Hexenjäger. Es beginnt ein tödliches Wettrennen zwischen den Parteien, der am Tage der Wiederauferstehung der Hexenkönigin in einem furiosen Finale endet.

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Eigentlich sollte der russische Regisseur Timur Bekmambetov das Fantasy-Spektakel inszenieren. Immerhin hat dieser mit "Night Watch", "Wanted" oder "Abraham Lincoln: Vampire Hunter", bereits eine ganze Reihe effektgespickter Action-Filme abgeliefert. Terminschwierigkeiten führten aber dazu, das der in Kalifornien geborene Breck Eisner das Ruder in die Hand bekam. Keine schlechte Wahl, denn Eisner konnte bereits mit dem Remake des George A. Romero-Klassikers "The Crazies - Fürchte deinen Nächsten" beweisen, das er in der Lage ist, einen atmosphärisch dichten Film abzuliefern. Ausgestattet mit einem satten 90 Millionen Dollar-Budget und einen halben Dutzend namhafter Darsteller, schickt der Amerikaner die Zuschauer auf einen spannenden Trip durch die Welt der Hexen und Dämonen.

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Die Rolle des Hexenjägers Kaulder ist für den charismatischen Hauptdarsteller Vin Diesel massgeschneidert worden. Der bekennende Dungeons & Dragons-Nerd, der am Set von "Riddick - Chroniken eines Kriegers", sogar der grossartigen Judi Dench das Spielen beibrachte, fühlt sich sichtlich wohl in der Rolle des Witch Hunter. Und tatsächlich basieren einige Eigenschaften von Kaulder auf Melkor, seinem D&D-Charakter aus der Zeit als aktiver Zocker. Übrigens ein Witch Hunter, aber das hätte man sich ja denken können. Mit ordentlich Körpereinsatz, gewohnt gebrummten One-Linern und einigen Magieeinlagen, empfiehlt sich der Hüne für einen weiteren Einsatz als Weltenretter und Schutz gegen die dunklen Mächte. Ob es soweit kommen wird, ist allerdings fraglich. Das Einspielergebnis war gelinde gesagt enttäuschend und die professionelle Kritik nicht allzu freundlich zu "The Last Witch Hunter". Aber davon sollte man sich einfach nicht beirren lassen und sich das effektvolle Fantasy-Abenteuer im Heimkino gönnen.

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