Mundaun - Test / Review

Wer hat Angst vor dem Strohmann?

Test Video Franziska Behner getestet auf PC

Kämpfe ohne LP-Anzeige?

Nachts wird es in dem beschaulichen Städtchen gefährlich. Kaum ein Bewohner scheint sich ausserhalb seiner sicheren Zone nach draussen zu wagen, und das hat einen Grund: Schaurige Wesen, die Strohpuppen gleichen, wandern in der Dunkelheit umher. Kommen sie euch zu nahe, kann es schnell vorbei sein.

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Obwohl ihr in "Mundaun" zur Waffe aka Mistgabel greifen könnt, sind die Kämpfe eher rudimentär gehalten. Eine Lebensleiste oder Skills gibt es nämlich nicht. Stattdessen solltet ihr euch möglichst unbemerkt den Gegnern nähern und ihnen in feinster Stealth-Manier die Mistgabel in den Rücken rammen. Doch Vorsicht: Kommen euch die Hybriden aus Mensch und Strohballen zu nahe, überfällt euch eine schier unüberwindbare Angst. Sie verlangsamt und lähmt euch - unfähig, der Bedrohung zu entkommen. Diese Situationen sollten tunlichst vermieden werden. Zum Beispiel, indem ihr euch in feinster "Assassin's Creed"-Manier in einem Strohhaufen versteckt.

Technisch nicht einwandfrei

"Mundaun" ist ein Indie-Spiel von einem ganz kleinen Entwicklerstudio - und dafür sieht es wirklich fantastisch aus. Zumindest, wenn man der düsteren Skizzen-Umgebung optisch etwas abgewinnen kann. Durch den handgezeichneten Look gehen manchmal leider Details unter, die das Abenteuer zeitweise unnötig in die Länge ziehen. Die hakelige Steuerung, die vor allem mit Maus und Tastatur keinen grossen Spass gemacht hat, sollte noch ein bisschen Polishing bekommen. Mit einem Controller hat das Ganze nämlich um einiges flüssiger funktioniert.

Kurzer Horror-Trip zum Pit Mundaun

Insgesamt werdet ihr, je nach Spielstil, sieben bis acht Stunden mit "Mundaun" zu tun haben. Kaffee kochen, Gespräche führen, Hinweise sammeln und zusammensetzen: Nicht jeder Schritt wird euch direkt klar sein. Mit der Zeit werden die Rätsel jedoch plötzlich zu wichtigen Puzzleteilen, die euch einen Schritt näher zum Ziel bringen. Nicht selten kommt es dabei vor, dass ein neuer Tipp für mehr Verwirrung sorgt als zuvor und das unbehagliche Gefühl noch weiter verstärkt.

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Besonders hervorzuheben ist die grossartige Vertonung des Spiels. In "Mundaun" bekommt ihr sogar Rätoromanisch zu hören, das nur von rund 60'000 Schweizern überhaupt noch gesprochen wird. Deutsche Untertitel sorgen allerdings dafür, dass ihr auch ohne Sprachkenntnisse das Spiel geniessen könnt.

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